So schwungvoll war die Jazz & Pop Night mit 13 Ensembles in Herrenhausen
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Große Geste: Mitglieder des Ensembles Mixed Voices bei der Jazz & Pop Night der Chortage Hannover in Herrenhausen.
© Quelle: Irving Villegas
Hannover. Chormusik – das ist eben nicht nur Bach, Brahms und Bruckner, ist nicht nur hoch konzentriertes Singen aus schwarzen Konzertmappen: Denn neben der fest etablierten klassischen gibt es in Hannover auch eine überaus lebendige Jazz- und Popszene. Die schwingt die Hüften, groovt und funkelt im Licht der Scheinwerfer – und traf sich am Donnerstagabend in Herrenhausen zur Jazz & Pop Night der diesjährigen Chortage.
Zwei Shows mit Gruppen wie date@eight, Canta Nova und dem Jazzchor Hannover
Insgesamt 13 Ensembles präsentierten sich in der sehr gut gefüllten Galerie Herrenhausen: Jazzchor Hannover, Canta Nova, date@eight, Groovechor Hannover, Gospelchor Hannover und Clazz im ersten Konzert, After six, Mixed Voices, be:sound, Jazzchor Celle, Hannover Jazz Singers, Sub 5 und die HörBänd im zweiten. Die musikalische Qualität war dabei ebenso vielfältig wie das Repertoire der Chöre. Nicht immer saß jeder Ton, nicht immer geriet die Close Harmony auch intonatorisch harmonisch, nicht immer gelangen die Rückungen. Aber eines hatten alle Sänger an diesem Abend gemeinsam: einen unglaublichen Spaß an der Musik. Mit viel Gefühl für die Stücke und Lust an der Performance gestaltete jede Gruppe ihre Zeit auf der Bühne zu einem besonderen Erlebnis für das Publikum.
Groovechor beeindruckt mit „Never Enough“
Akustisch wurde die Jazz & Pop Night immer dann zum echten Vergnügen, wenn es den Ensembles gelang, diese nur scheinbar im Laissez-faire-Verfahren zu singende Musik mit einer gepflegten chorischen Klangkultur zu unterlegen. So beeindruckte der Groovechor Hannover unter der Leitung von Toby Lüer, der auch beide Konzerte charmant moderierte, mit einer fantastischen Interpretation des Filmhits „Never Enough“ aus „The Greatest Showman“.
Konzertchor Clazz singt ein mitreißendes „ESC-Medley“
Der junge Konzertchor Clazz brachte mit dem „ESC-Medley“ die Galerie zum Kochen, die Mixed Voices sorgten mit Queens „Bohemian Rhapsody“ für nostalgische Momente, und die grandiose HörBänd stellte am Ende des Konzertes mit einer witzigen Eigenkomposition so einiges klar. Von den zahlreichen Chorsolisten des Abends werden vor allem Julia Richter und die Beatboxerin Anna Lydia Henkel vom Groovechor Hannover in Erinnerung bleiben.
Es ging schon auf Mitternacht zu, als die Konzertbesucher schließlich zu ihren Autos oder zur Bahnstation schlenderten. So mancher hatte dabei noch einen der vielen Ohrwürmer dieses Abends auf den Lippen. Irgendwie war für jeden etwas dabei. Auch das ist Chor.
Die elften Chortage Hannover enden am Sonnabend, 29. Juni, mit zwei A-cappella-Konzerten in der Galerie Herrenhausen. Beginn ist um 17 Uhr und um 20 Uhr.
Von Juliane Moghimi
HAZ