Museumsdirektoren im Gespräch: Max Hollein, Direktor des Metropolitan Museum of Art in New York, berichtet im „Sprengel Talk“ mit Reinhard Spieler vom Sprengel-Museum Hannover, wie sein berühmtes Haus durch die Corona-Krise kommt.
Hannover. So etwas wäre vor der Corona-Pandemie wohl möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich gewesen: ein Videogespräch zwischen Reinhard Spieler, dem Direktor des Sprengel-Museums in Hannover, und Max Hollein, dem Direktor des Metropolitan Museum of Art (Met) in New York, über die Lage der Museen. Nach einem Jahr mit vielfältigen Kontaktbeschränkungen ist solch eine Zoom-Konferenz der Museumsdirektoren eigentlich nichts Besonderes mehr. Wobei: Dass der von Reinhard Spieler befragte Met-Chef so locker über Besucherzahlen, Kunstverkäufe und Restitutionsfragen spricht und dass auch das Publikum mit Fragen und Kommentaren beteiligt ist, das ist schon etwas Besonders.
Etwa 120 Kunstinteressierte haben an dem „Sprengel Talk“ mit Hollein teilgenommen, viele Kuratorinnen und Kuratoren, einige Künstler und auch Direktorinnen und Direktoren anderer Häuser waren bei dem gut einstündigen Gespräch dabei. „Uns geht’s ganz gut“, sagte Hollein auf die Frage, wie sein Museum denn durch die Corona-Zeit gekommen sei. Seit Ende August ist das Haus wieder geöffnet. Aber da es noch keinen nennenswerten internationalen Tourismus in New York gebe, würden die Besucher von außerhalb (die auch mehr Eintrittsgeld zahlen als die New Yorker) merkbar fehlen. Etwa sieben Millionen Besucher habe das Museum vor der Pandemie im Jahr gehabt, nun werde man wohl bei 2,8 bis drei Millionen Besucher im Jahr landen, sagte Hollein.