Vor, während oder kurz nach der Geburt verstorbene Kinder: Mit ihrer berührenden Arbeit „Laute Stille“ gewinnt Stefanie Silber den VGH-Fotopreis – und will damit auch gegen die gesellschaftliche Tabuisierung des Themas kämpfen. Die Ausstellung beginnt am Donnerstag.
Hannover.Es raschelt an der Wand. Dort, wo die Bilder von Stefanie Silber hängen, hängt auch Transparentpapier, das man von Trennseiten in Fotoalben kennt. Ein Luftzug reicht, und es raschelt. „Laute Stille“ ist der Titel von Stefanie Silbers Arbeit in der Galerie für Fotografie (GaF) in der Eisfabrik, der nicht nur das Rascheln treffend beschreibt, sondern auch das Thema der Serie: Sternenkinder. So werden Kinder genannt, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Die Fotografin hat betroffene Familien in einem Langzeitprojekt begleitet und wird für ihre Arbeit heute mit dem diesjährigen VGH-Fotopreis ausgezeichnet.
Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, ist damit einer der lukrativsten Fotopreise Deutschlands und wird seit 14 Jahren wie eine Art Stipendium an die Studierenden des Fotostudiengangs an der Hochschule Hannover vergeben.