Sein Spitzname lautet: „Speedy Gonzales der Blockflöte“. Der kommt nicht von ungefähr. Das bewies der Blockflötist und Dirigent Maurice Steger beim Barockkonzert mit der NDR Radiophilharmonie.
Hannover. Ein Barockkonzert zwei Wochen vor dem Heiligen Abend ohne vorweihnachtliche Klänge ist: eine Wohltat. Man wird schließlich auch im NDR auf diversen Radiokanälen in der Adventszeit mit einschlägiger Musik reichlich vorsorgt. Die NDR Radiophilharmonie bevorzugt beim ersten Saisonkonzert ihrer Barockreihe weltlichere Töne. Und hatte sich, nicht zum ersten Mal, den Schweizer Blockflötisten und Dirigenten Maurice Steger eingeladen.
Doch der hält sich als Solist zumindest quantitativ eher zurück und beginnt erst einmal als federnder Anführer der fast kammermusikalisch aufgestellten Radiophilharmonie. Der Auftakt des 1. Brandenburgischen Konzerts von Johann Sebastian Bach allerdings gerät etwas tumultuös, da müssen sich Bläser (nicht nur die Hörner) erst einmal fangen und im Klangraum sortieren. Das ist der Preis für keckes Aufspielen. Steger tänzelt gerne vor und das Orchester lässt sich animieren. Im Adagio findet Konzertmeisterin Friederike Starkloff dann herbsüße Töne, im Allegro entlockt sie der Piccolovioline glänzenden Charme.