Was Museumsdirektoren empfehlen
Wie können es Museen schaffen, sich stärker zu öffnen? Ein Buch voller Interviews mit Museumsdirektoren und -direktorinnen aus aller Welt gibt interessante Hinweise.
Hannover.Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten: Wie sieht die Zukunft der Museen aus? Glücklicherweise gibt es Fachleute, die sich trauen, darauf Antworten zu versuchen. Der Kulturjournalist und Museumsberater András Szántó hat die Leiterinnen und Leiter von Museen in aller Welt zur Zukunft der Institution Museum befragt – und die Interviews in dem spannenden Buch „The Future of the Museum“ zusammengestellt.
Die Interview fanden im Jahr 2020 statt, einem Jahr, das für Museen nicht einfach war: Die Corona-Krise gehört ebenso zu den Gesprächen wie der Tod von George Floyd und die darauf folgenden weltweiten Proteste. Ein anderes wichtiges Thema war die Geschlechtergerechtigkeit: Einer der befragten Museumsdirektoren hat mal ausgerechnet, wie lange es für sein Haus dauern würde, bis in der Sammlung seines Hauses Kunst von Männern und Frauen zu gleichen Anteilen vorhanden wäre: Wenn die Kuratorinnen und Kuratoren sofort beginnen würden, nur noch Werke von Künstlerinnen zu kaufen, würde es mehr als 70 Jahre dauern, bis Geschlechterparität hergestellt wäre.