Scholz, Lindner und Lambrecht besuchen Oper in Berlin
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 2.v.l) spricht mit Christine Lagarde (M), Präsidentin der Europäischen Zentralbank, und Joachim Nagel (3.v.r), Bundesbankpräsident, nach einem Friedenskonzert zur Unterstützung der humanitären Hilfe für die Menschen in der Ukraine in der Staatsoper.
© Quelle: Carsten Koall/dpa
Berlin. Die Berliner Staatsoper hat mit einem Konzert ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine gesetzt. Mit einer Schweigeminute erinnerten die Gäste am Sonntagmittag an die Opfer und Leidtragenden des Konflikts. „Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der geglaubt hat, dass der Zweite Weltkrieg der letzte Krieg in Europa war“, sagte Dirigent Daniel Barenboim.
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Sie alle seien bewegt vom Mut und der Entschlossenheit der Ukrainer, die ihr Land und ihre Freiheit heroisch gegen die grausame Invasion einer Übermacht verteidigten. „Aber es ist noch mehr als das“, sagte Barenboim. Die Ukrainerinnen und Ukrainer würden „auch unsere Freiheit“ verteidigen.
Scholz, Lambrecht und Lindner beim Konzert in Berlin
Zu dem Konzert kamen unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP), Bundesbankpräsident Joachim Nagel und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde.
Auf dem Programm standen die ukrainische Nationalhymne sowie Sinfonien von Schubert und Beethoven. Die Einnahmen des Konzerts sollten an den Ukraine Humanitarian Fund (UHF) der Vereinten Nationen gehen.
Dirigent erinnert an Großeltern aus der Ukraine
Barenboim erinnerte zu Beginn auch an seine Großeltern, die aus Belarus und der Ukraine gekommen seien. „Sie flohen Anfang des 20. Jahrhunderts vor antisemitischen Pogromen nach Argentinien.“ Er habe sich - wie wahrscheinlich die meisten Menschen in Europa - nicht träumen lassen, dass es hier nach dem Zweiten Weltkrieg nochmal einen solchen Konflikt geben könnte.
Barenboim sagte auch, er wolle davor warnen, „dass wir in die Falle laufen, alle Russinnen und Russen jetzt unter Generalverdacht zu stellen“. „Russische Kultur ist nicht das gleiche wie russische Politik.“ Die Politik müsse man laut und deutlich verurteilen und sich eindeutig davon distanzieren. Aber man dürfe keine Hexenjagd auf russische Menschen und Kultur zulassen. Aufkommende Verbote und Boykotte beispielsweise von russischer Musik oder Kultur weckten in ihm allerschlimmste Assoziationen.
Solidaritätskonzert auch in Dresden
Auch in Dresden hat am Sonntag ein Solidaritätskonzert für die Menschen in der Ukraine stattgefunden. Zu dem Benefizkonzert im Dresdner Schauspielhaus hatte die „Initiative für ein weltoffenes Dresden“ eingeladen. Die Erlöse des „Konzerts für den Frieden“ gehen an die Dresdner Hilfsorganisation Arche Nova, die über Partnerorganisationen in der Kriegsregion lebensnotwendige Hilfsgüter verteilt.
Wie die Sächsischen Staatstheater mitteilten, beteiligten sich mehr als 50 Künstlerinnen und Künstler am Konzertprogramm, darunter ukrainische Musikerinnen und Musiker aus dem Ensemble der Semperoper.
RND/dpa/epd