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Modetrends 2022

Luftig, dezent und etwas sexy: Das sind die Modetrends im Frühling und Sommer

Knappe Oberteile bleiben angesagt – und ergänzen einen weiteren Trend: den enganliegenden Bodycon-Stil.

Knappe Oberteile bleiben angesagt – und ergänzen einen weiteren Trend: den enganliegenden Bodycon-Stil.

Endlich ist es so weit: Der Frühling steht in den Startlöchern. Vielerorts machen Sonnenschein und erste Frühblüher bereits Lust auf einen sommerlichen Outfitwechsel. Lesen Sie hier, was im Frühling und Sommer 2022 modetechnisch den Ton angeben wird.

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Die Kollektionen der Designer und Modelabels sind sehr unterschiedlich. So finden sich für Frauen sehr feminine Outfits. Sie sind sexy, oft hauteng. Nach ein paar Jahren, in denen die Figur unter weiten Schnitten eigentlich nicht mehr zu sehen sein sollte, fällt diese Entwicklung ins andere Extrem auf.

Für Männer wird dieser Sommer eher zurückhaltend. Ein Blick auf die Schauen der trendgebenden Modemarken zeigt eine Entwicklung hin zu entspannten, weiteren Schnitten. Dabei bleiben die Farben aus gutem Grund dezent. Vor allem Braun, helles Beige und Grün trägt man(n) in dieser Trendrichtung.

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Röcke, so kurz wie das Leben

Der Trend zum Hautengen nennt sich jetzt „Bodycon“ und geht auch einher mit bauchfreien Looks, oft nur mit einem (Bikini-)BH als Oberteil. Dazu hochgeschlitzte Röcke, wenn sie denn lang sind, vor allem aber superknappe Minis. Transparente Materialien und sogenannte Cut-outs - bewusst gesetzte Ausschnitte im Stoff - zeigen Haut an besonders reizvollen Stellen des Körpers.

Das Deutsche Mode-Institut (DMI) blickt bei der Interpretation dieser Stücke auf das, was uns alle in den vergangenen Monaten am meisten bewegt hat: die Pandemie, ihre Folgen für unseren Alltag und die daraus entstehenden Sehnsüchte.

Miniröcke so kurz wie das Leben: Die knappen Outfits sind in diesem Sommer erneut im Trend.

Miniröcke so kurz wie das Leben: Die knappen Outfits sind in diesem Sommer erneut im Trend.

Die Analysten sprechen in ihren „11 Thesen für 22″ daher von einer „unbändigen Lust auf Kleidung, die politisch unkorrekt sexy ist“. Eine Mode, die Abenteuer nachholt und sich damit zurückholt, was uns die Pandemie gestohlen hat. „Jetzt wollen wir unsere Zeit nutzen und unsere Körper genießen“, so das DMI.

Nach Kontaktbeschränkungen und Abstandhalten sei der Nachholbedarf nach Körperlichkeit so groß, dass selbst die Kleidung dieses Signal aussendet. Deswegen trage man jetzt eben unter anderem „Röcke, so kurz wie das Leben“, so die Modeanalysten.

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„Wie ein Aufwachen“, beschreibt auch Burberrys Chief Creative Officer, Riccardo Tisci, die Kollektion des Hauses. Sie soll nach den Lockdowns den Menschen die Freiheit zurückgeben, zu träumen und sich jung und lebendig zu fühlen. Auch Brunello Cucinelli setzt hier an: Seine Kollektion solle zu einer positiven Stimmung beitragen, die Freude, Energie und Lebenskraft ausstrahlt.

Man trage nicht mehr nur, was wirklich nötig ist, sondern es komme der Wunsch zurück, sich gut anzuziehen, heißt es im Kollektionsbericht. Das setzen die Designer um, indem sie die klassischen Schnitte, für die das Haus bekannt ist, mit fliegenden Federn, Pailletten und funkelnden Netzstoffen versehen.

„Ton in Ton“ heißt es in der Männermode

Die zurückgenommenen Farben, die diesen neuen, entspannten Schnitten mehr Präsenz geben, sind die ganzen erdigen Brauntöne bis hin zu grünlichen Tönen. Militär- und Wüstentöne gehören auf jeden Fall dazu, meint Modeanalyst André Bangert.

Generell gilt: Je heller, desto gewagter. Aber da wird dann auch die Zielgruppe kleiner. Spaghetti Napoli will da keiner mehr essen. Aber mit Oliv und interessanten Grüntönen in Kombination zu dunkleren Grautönen können sich viele Männer arrangieren. Das ist eine Alternative zum klassischen Blau und Grau, das natürlich weiterhin Thema ist und sich auch übrigens wunderbar zu dieser Braun- und der Oliv-Schiene kombinieren lässt.

Die etwas weiteren Hosen werden gerne mit Bundfalten betont.

Die etwas weiteren Hosen werden gerne mit Bundfalten betont.

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Wenn man etwas mehr starke Farben im Look möchte, bietet sich zu den erdigen Tönen Orange, ein ruhiges Senfgelb oder auch ein strahlendes Gelb an. Auch hellere Blautöne darf man im Frühling und Sommer nicht vergessen. Sie sind auch für den Anzug interessant. Auf Hochzeiten mit dem beliebten Boho-Motto sind die hellen Blautöne ja gar nicht mehr wegzudenken.

Wenn man es mal avantgardistischer möchte, darf man Beige, Braun, Oliv und Co. auch ruhig mal mit Schwarz kombinieren. Schwarz ist eine starke, immer sehr moderne Farbbasis, die den Look ein bisschen beruhigt und auch progressiver macht.

Und gerade wenn es ins Nachtleben geht, ist Schwarz eine Möglichkeit, den Look aufzubrechen. Monochrom, schön und gut – aber wenn es abends in die coolste Bar der Stadt geht, sehen sich auch künftig die wenigsten Männer in Outfits komplett aus Beige und Oliv.

Auch die weite Kleidung bleibt – zumindest für Frauen

Das spricht Sie nicht an? Sie können beruhigt sein: Die andere Seite der aktuellen Kollektionen für 2022 besteht weiterhin aus dem Bequemen und dem Weiten. Da sind weiterhin die Jogginghosen und andere gemütlich wirkende Hosenmodelle, da sind Hoodies und viele, viele weite Flatterhemdchen. Und zwar so, wie wir sie wollen: fürs Einkuscheln zu Hause ebenso wie fürs Rausgehen.

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Aber die Stücke erhalten in vielen Kollektionen einen Twist ins Elegante, sodass Jogginghose und Sweatpullover nun wahrhaftig büro- und ausgehtauglich sind. Sie konkurrieren sogar mit Anzug und Blazer. „Athflow“ nennt sich dieser Trend.

Urlaubsgefühle sollen helfen, die zurückliegenden anstrengenden Pandemiemonate zu vergessen.

Urlaubsgefühle sollen helfen, die zurückliegenden anstrengenden Pandemiemonate zu vergessen.

Vor allem bei den Kollektionen, die im Vorfrühling bis Frühling auf den Markt kommen, stehen noch die bequemen Stücke stark im Fokus. Das mag am Wetter liegen, das uns hierzulande im Frühlingsregen oft noch auf die Couch verbannt. Aber auch daran, dass die Pandemie im Frühjahr noch stärker unseren Alltag im Griff haben könnte.

Bei Männern wird es hosentechnisch eng

Richtig weite Jeans sind für Männer im Moment kein Thema, meint André Bangert. Schon im Mainstream angekommen ist indes die Tapere-Form. Sie sitzt oben etwas lässiger und wird nach unten enger.

Sie ist der Tipp für den Mann, der an der neuen Silhouette nippen möchte, sich aber noch nicht an weite Hosenbeine oder an moderne „Regular“-Schnitte traut. Die Tapered-Hose ist auch meistens etwas kürzer, sodass der Schuh auf keinen Fall untergeht. Wäre auch schade um den coolen Sneaker.

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Bei Chinos ist das ähnlich: Oben etwas weiter, unten zu den Füßen hin eng zulaufend. Manche Marken wollen das optisch unterstreichen und setzen hier immer öfter kleine Bundfalten an die Front. Die Hose bleibt damit dennoch schlank, wirkt aber entspannter. Auch hier kann man sich auf diese Weise langsam an die etwas entspannteren Hosensilhouetten herantasten.

Im modischen Part der Männermode werden die Denims und die anderen Hosen sogar schon etwas zu lang getragen, was im Mainstream aber noch keineswegs so ist. Ob die Männer sich bald mal wieder die Hosenbeine auf der Straße kaputtlatschen wie in den 90ern, bleibt noch abzuwarten. Logisch wäre diese Weiterentwicklung des Trends schon.

Bei langen, weiten Hosenbeinen sollte dann aber ein satter, etwas wuchtiger Schuh gewählt werden, sonst verschwindet er ja fast. Und das will keiner.

Mehr Freizügigkeit im Entspannungssommer

Echte Entspannung sollte es im Sommer geben, sagen die Medizinexperten. Und das haben die Designer gehört: Sie lassen dann eher die Jogginghosen zu Hause und setzen stärker auf sexy Mode, auf Stücke in starken, fröhlichen Farben, mit Mustern und Motiven, die für das pralle Leben stehen.

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Und auch auf eine Mode wie ein Sommerurlaub: Seine Kollektion „Hey Vacay“ (Kurzform für das englische Wort „vacation“) vergleicht das Label Oui zum Beispiel mit einem „Koffer voller Vorfreude“.

Liv Bergen setzt nicht nur auf die Farbwelt von Fiji, den Malediven und Mauritius. Sondern man liest auf Shirts und Kleidern auch Sprüche wie „Daydrinking & Daydreaming“ – um laut dem Label die letzten anstrengenden und zermürbenden Monate im Homeoffice und in Isolation zu vergessen.

Entspannte, weite Schnitte auch bei den Herren beliebt

„Einer der neuen Trends der Männermode ist ein monochromer, zurückhaltender Look. Er lebt von sachten Farbabstufungen“, erklärt André Bangert. Das wirkt modern und zugleich entsteht durch das Zurücknehmen der Farben mehr Raum für einen Fokus auf die Stoffe und die Schnitte. Denn hier liegt eigentlich die Neuerung.

Man muss hier aber erst mal etwas erklären: Bei den meisten Männern ist jetzt erst angekommen, dass alles, was schlank ist, modern ist. Viele Labels bedienen diesen Wunsch sehr erfolgreich. Die Männer mögen diese körpernahen Styles, die über tolle Stretchstoffe mittlerweile auch sehr bequem sein können.

Wenn man etwas mehr starke Farben im Look möchte, bietet sich zu den erdigen Tönen zum Beispiel Orange als Kombinationspartner an.

Wenn man etwas mehr starke Farben im Look möchte, bietet sich zu den erdigen Tönen zum Beispiel Orange als Kombinationspartner an.

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Bei vielen trendgebenden Modemarken und während der Schauen ist aber zu beobachten, dass es deutlich hin zu entspannteren, etwas weiteren Schnitten geht. Dass da zunächst mal etwas zurückhaltender mit Farbe umgegangen wird, ist klar. Der lässige Schnitt und der tolle Stoff sollen im Fokus sein. Sonst wird das alles „too much“.

Diese neue Weite ist momentan schon bei den Hosen zu sehen, die Oberteile tasten sich da erst ganz langsam heran. Man findet aber schon einige überschnittene Pullover und Sweatshirts. Das sind super Teile, die einfach viel frischer sind als die knackengen, farbigen Strickpullis zum Karohemd, wie man sie seit jeher kennt.

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