Ein Sekt, der wie Champagner schmeckt
Weil zumindest im Idealfall Karneval eine Zeit überschäumender Lebensfreude ist (und nicht dumpfbackigen Wirkungstrinkens), halten wir für die bevorstehenden tollen Tage ein prickelndes Erlebnis bereit. Und weil sich im Fasching viele gerne verkleiden, schenken wir uns einen Schaumwein ein, der bei einer Blindprobe bis zur Demaskierung manchen an der Nase herumführen könnte: Sekt aus Brasilien.
Das Weinland Brasilien ist ja für die meisten erst noch zu entdecken (was sich oft lohnt). Der Sekt, der dort Espumante heißt, aber hat schon von sich reden gemacht. Das Haus Casa Valduga ist mittlerweile die größte Schaumweinkellerei Lateinamerikas. Dort erzählt man gerne die Geschichte vom Staatsbesuch des französischen Präsidenten Sarkozy, der sich vor anderthalb Jahren bei seinem brasilianischen Kollegen Lula da Silva beim Abendessen für den köstlichen Champagner bedankte. Es war allerdings der Espumante Brut (15,90 Euro) von Casa Valduga. Sarkozy muss sich nicht grämen. Bei einem Blindtest deutscher Champagner-Experten wurde dieser Schaumwein, der als „Pirat“ eingeschmuggelt wurde, auch nicht erkannt: Er schmeckt tatsächlich verblüffend ähnlich und wird ja auf klassische Art erzeugt. Dennoch taugt der Arte Brut besser für lange Faschingsnächte. Diese Cuvée aus Chardonnay, Pinot Noir und Riesling Italico ist leichter und spritziger. Der Sekt perlt fein – und lange – vor sich hin, er schmeckt nach Zitrusfrüchten, Mango und etwas Melone. Der Säuregehalt ist im bekömmlich niedrigen Bereich, der Restzucker auch. Wer am nächsten Tag einen Kater hat, muss die Schuld woanders suchen.