100 Jugendliche entwickeln eine App-Oper
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Hannover - Das Musikzentrum lädt zur Zwischenpräsentation des Projektes „Unterwelt – eine App-Oper“ am Samstag, 30. März 2019, um 15.30 Uhr in den Lister Turm ein. 100 Jugendlichen haben sich mit dem Stück in den letzten Wochen in Workshops beschäftigt. Sie geben nun in einer kleinen Werkschau im Stadtteilzentrum Lister Turm Einblick in ihre Ideen zu dieser Liebesgeschichte unter dem Titel „Eurydike Forever“. - Foto Tim Schaarschmidt
© Quelle: Tim Schaarschmidt
List.Fliege oder Krawatte? Große oder kleine Handtasche? Wenn die antiken Helden Orpheus und Eurydike heute auf einen Abiball gehen würden, was würden sie wohl wählen? Wie hätten sie sich überhaupt kennengelernt? Rund 100 Jugendliche, darunter Schüler der Integrierten Gesamtschule Roderbruch, der Peter-Ustinov-Schule und der Leonore-Goldschmidt-Schule (früher IGS Mühlenberg), haben zusammen mit der Staatsoper Hannover und dem Musikzentrum überlegt eine App-Oper entwickelt. Im Stadtteilzentrum Lister Turm zeigten sie jetzt eine Werkschau ihrer Ideen zu dieser tragischen Liebesgeschichte. Durchs Programm führten die Regisseure Martin Berger und Jonas Egloff.
Orpheus und Eurydike sind in dieser modernen Unterwelt-Oper Zehntklässler. Er neu in der Stadt Athen und schlecht in der Schule, sie schön und schlau. Auf einer Jahrgangsfahrt lernen sie sich kennen, werden Freunde und später ein Liebespaar. Beim Abiball gestehen sich beide ihre Liebe, Eurydike will auf Weltreise gehen, Orpheus lieber zuhause bleiben und Musik machen. Es gibt Tanzszenen und einen Steward, der die Sicherheitshinweise im Flugzeug auf Arabisch rappt. Eurydike trifft auf ihrer Reise nach Südamerika gestresste Biologinnen, überforderte Busreiseführer, der eine ahnungslos, der andere langweilig, und fußballbegeisterte Brasilianerinnen. Gespielt werden die Titelhelden von immer anderen Jugendlichen. Wer Haarkranz und Schärpe trägt, ist Eurydike, auch Orpheus ist immer klar am grünen Haarband zu erkennen.
Nach den Osterferien geht die kreative Arbeit in die heiße Phase, und Ende Juni ist dann Premiere, dabei werden die Jugendlichen ihre Musik auch selbst vom Tablet aus steuern. Man darf gespannt sein auf diese erste App-Oper.
Von Saskia Döhner