11.000 Menschen demonstrieren in Hannovers Innenstadt
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Die Abschlusskundgebung auf dem Opernplatz.
© Quelle: Philipp von Ditfurth
Hannover. Rund 11.000 Menschen haben am Sonnabend in Hannover gegen die türkische Militäroffensive in Syrien demonstriert. Der Protest verlief weitgehend ohne größere Zwischenfälle. In der Georgstraße und am Aegi gab es jeweils eine Festnahme, nachdem Demonstranten verbotene Flaggen und ein Shirt mit einem PKK-Aufdruck gezeigt hatten. Am Aegi wurden die Beamten mit Plastikflaschen beworfen und Fahnenstangen attackiert, als sie verbotenen Flaggen sicherstellten.
Die Polizei war seit dem Morgen mit einem Großaufgebot im Einsatz, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Auch mehrere Wasserwerfer wurden aufgefahren, diese kamen jedoch nicht zum Einsatz. Im ganzen Stadtgebiet kontrollierte die Polizei Autos, sodass einige Demo-Teilnehmer erst mit Verspätung die Sammelplätze am Küchengarten und Schützenplatz erreichten.
Dort hatten sich seit dem Vormittag die Demonstranten eingefunden. In eisiger Kälte harrten manche Teilnehmer mehr als zwei Stunden aus, bevor es um halb zwölf Uhr – mit gut einer halben Stunde Verspätung – in Richtung City losging.
Demonstranten schwenkten unter anderem Fahnen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG, sie riefen „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan“ und nannten den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Sprechchören einen Terroristen. Immer wieder waren auch Fahnen mit dem Bild des Chefs der verbotenen Kurdenpartei PKK, Abdullah Öcalan. Mehrfach wiesen Beamte die Versammlungsteilnehmer darauf hin, keine verbotenen Symbole zu zeigen.
Schmalstieg: „Ende der Waffenlieferungen in die Türkei“
Während der Abschlusskundgebung am Opernplatz, auf dem sich zu Spitzenzeiten nach Polizeiangaben rund 11.000 Menschen versammelt hatten, forderten mehrere Redner ein Ende der deutschen Waffenlieferungen an die Türkei. Unter ihnen war auch Hannover Ex-OB Herbert Schmalstieg.
Auch am Opernplatz waren erneut Öcalan-Fahnen zu sehen. Anders als bei den Zwischenfällen während der Protestzüge sah die Polizei dort davon ab, diese sicherzustellen. „Im Sinne der Verhältnismäßigkeit werden wir nicht einschreiten. Wir machen aber Videoaufnahmen von den Straftaten und versuchen, sie im Nachhinein aufzuklären", sagt eine Behördensprecherin.
Die Demonstration zum Newroz-Fest war ursprünglich von der Polizei untersagt worden, weil sie darin eine Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sah. Ein Gericht gab aber schließlich grünes Licht für die Versammlung.
Der Demotag im Liveticker zum Nachlesen
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Von Frerk Schenker, Peer Hellerling, Manuel Behrens und Maximilian Hett