Der Start für ein gemeinsames Abhörzentrum von Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in Hannover ist zum dritten Mal geplatzt. Die FDP sorgt sich, dass die vorgesehene Software mittlerweile veraltet ist.
Hannover.Die Realisierung des geplanten gemeinsamen Abhörzentrums von fünf norddeutschen Bundesländern in Hannover lässt weiter auf sich warten. Im ersten Quartal 2022 sollte das Prestigeprojekt eigentlich an den Start gehen – doch wieder musste die angekündigte Inbetriebnahme der Zentrale, über die die Telekommunikationsüberwachung verdächtiger Personen in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern laufen soll, verschoben werden. Auf unbestimmte Zeit.
Das Projekt wurde 2016 beschlossen, die Länder teilen sich die Kosten für das geplante Rechen- und Dienstleistungszentrum (RDZ). Die Federführung liegt beim Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen. Nachdem die Inbetriebnahme schon 2020 und 2021 gescheitert war, ist nun der nächste Starttermin geplatzt. Das Niedersächsische Innenministerium begründet die erneute Verschiebung damit, dass für die Errichtung der Anlage mehr Zeit benötigt werde – seitens der Projektverantwortlichen und seitens der „involvierten Anbieter von Komponenten, Softwareprodukten und Dienstleistungen“.