Trickbetrüger haben sich im Internet als SPD-Politiker Franz Müntefering ausgegeben und das Ersparte einer Seniorin aus der Nähe von Hannover erbeutet. Sie gaukelten vor, gegen eine Gebühr bekomme die 71-Jährige mit geringer Rente mehrere Zehntausend Euro aus einer Stiftung.
Hannover. Sie kann einfach nicht fassen, wie dreist die Betrüger im Internet vorgehen: „Die sind eiskalt“, sagt Anita N. (71). Sie verlor online mehr als 2200 Euro, weil Kriminelle sich als bekannte Politiker wie Franz Müntefering ausgaben und der Seniorin finanzielle Hilfe versprochen haben. Der Laatzener Anwalt Fritz Willig kämpft nun für ihr Recht und will gleichzeitig warnen. Denn: Die Masche hat Methode und trifft Unschuldige bundesweit.
Alles begann im Oktober 2021. Auf Facebook habe N. eine Freundschaftsanfrage des einstigen SPD-Bundespolitikers bekommen und im Nachhinein leichtgläubig vermutet, es sei der echte Müntefering. „Den kennt man ja, und ich habe ihm vertraut“, sagt die Sarstedterin. Doch in Wirklichkeit saß ein Trickbetrüger am anderen Ende des Chatfensters. N. wurden 30.000 Euro als Familienbeihilfe versprochen, extra für Senioren mit niedrigem Einkommen – die 71-Jährige bezieht eine Erwerbsminderungsrente in Höhe von gerade einmal 247 Euro.