Ausstellung „Fluchtgeschichten“
Sie stammen aus Ostpreußen, Bosnien oder dem Iran: In der Auferstehungskirche in Hannover-Döhren erzählt die Ausstellung „Fluchtgeschichten“ jetzt bewegende Schicksale von Menschen, die als Flüchtlinge kamen.
Döhren. Diesen einen Satz hat sie nicht vergessen. Es war das Jahr 1993, Jugoslawien zerfiel in blutigen Bürgerkriegen. In ihrer bosnischen Heimat wurde geschossen, durch die Straßen rollten Panzer, und in den leeren Läden bekam Amira Muratovic keine Milch mehr für ihr Kind. Verängstigt floh die junge Mutter aus ihrem Land, in Richtung einer unbekannten Stadt namens Hannover. Und irgendwann im Zug sprach dann ein Schaffner, ganz leise, um ihr Kind nicht zu wecken, den Satz „Herzlich willkommen in Deutschland“.
Amira Muratovic’ Geschichte ist Teil einer Ausstellung, die jetzt in der Döhrener Auferstehungskirche zu sehen ist. Acht Vertreter aus acht verschiedenen Religionen und aus acht höchst unterschiedlichen Ländern erzählen an acht Videostationen von ihren Flüchtlingsschicksalen. Die Integrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf hat die Schirmherrschaft für die Ausstellung „Fluchtgeschichten“ übernommen, die das Haus der Religionen mit dem Evangelischen Flüchtlingsnetzwerk und dem Haus kirchlicher Dienste konzipiert hat.