Bredero-Hochhaus wird zum Lister Tor umgebaut
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Einen neuen Gesamteindruck versprechen sich die Architekten von den Aluminiumblenden. Von oben bis unten soll der gesamte Turm mit dem Material verkleidet werden.
© Quelle: homebase2.com
Hannover. Eines der markantesten und umstrittensten Gebäude in Hannovers City verändert sein Gesicht. Das Bredero-Hochhaus am Raschplatz, einst gerühmtes, dann gescholtenes Beispiel des BNaustils Brutalismus, erhält eine modernisierte Fassade. Die grauen Betonwände sollen mit champagnerfarbenen Aluminiumplatten verblendet werden. Außerdem werden die Fenster deutlich vergrößert und zusätzliche Balkone am Haus angebracht. 20 Millionen Euro nimmt der Eigentümer der Immobilie, die Firma Maxime Investment, in die Hand. Der Betonklotz neben der Raschplatz-Hochstraße soll nicht nur anders aussehen, der Investor will im mittleren Bereich des Turms bis zu 120 Eigentumswohnungen einrichten und verkaufen. Elf Etagen stehen seit Jahren leer, ursprünglich sollten dort Büros einziehen. „Die Wohnungsnachfrage hat sich in Hannover gut entwickelt, daher setzen wir jetzt auf Wohnungsbau“, sagt Rogier Oude Luttikhuis, Projektentwickler bei Maxime.
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So sehen die Pläne für das Bredero-Hochhaus nach dem Umbau aus.
Sobald Stadt und Rat den Plänen zustimmen und Baurecht schaffen, will Maxime mit Modernisierung und Umbau beginnen. Der Umbaustart könnte 2016, die Fertigstellung 2017 sein. Entworfen hat die neue Optik für das Bredero-Hochhaus das Architekturbüro BKSP. „Wir wollen dem Gebäude eine einheitliche Gestalt geben“, sagt Architekt Jan Grabau von BKSP. Ziel sei es, die gesamte Fassade des Turms einzubeziehen, also auch den oberen Teil, der einer Eigentümergemeinschaft gehört. 88 Wohnungen gibt es bereits in den obersten Stockwerken. Man habe mit den Eigentümern gesprochen, sagt Architekt Grabau. „Die sind froh, dass etwas passiert in dem Haus“, meint er. Die Kosten für die neue Fassade im oberen Bereich müssten die Eigentümer tragen.
Im mittleren Bereich des Turms zwischen der 7. und der 17. Etage will der Investor eine Wohnfläche von 11 000 Quadratmetern aufteilen. „Die Zuschnitte können wir flexibel handhaben“, sagt Architekt Grabau. Die kleinste Wohnung dürfte bei 70 Quadratmetern liegen, die größte zwischen 110 und 120 Quadratmetern, alles im gehobenen Preisniveau. „Wer will, kann auch eine ganze Etage kaufen“, sagt der Architekt. Er schätzt, dass am Ende 80 bis 120 neue Wohnungen im Turm entstehen, lediglich Aufzüge und Treppen im Inneren des Turms lasse man unangetastet. „Wir vergrößern die Fenster, sodass sie bis zum Boden der Wohnung reichen“, sagt er. Jedes Apartment verfüge dann über einen eigenen Balkon mit gläserner Brüstung. „Dadurch lockern wir die Fassade auf, sodass das Gebäude nicht mehr so riesig und massiv wirkt“, sagt Thomas Oppermann, ebenfalls Architekt bei BKSP.
Einen neuen Gesamteindruck versprechen sich die Architekten von den Aluminiumblenden. Von oben bis unten soll der gesamte Turm mit dem Material verkleidet werden. Das Metall wird zuvor chemisch versiegelt. „Dadurch bekommt das Aluminium einen glänzenden Schimmer mit unterschiedlichen Schattierungen“, sagt Oppermann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Material widerstandsfähig wird. Die Oberflächen bleichen kaum aus und sind unempfindlich gegen Schmutz. „Das ist besonders an diesem verkehrsreichen Standort wichtig“, sagt Oppermann. Am Ende bleiben dem holländischen Investor nur noch die Sockelgeschosse des Bredero-Hauses. „Die wollen wir behalten“, sagt Luttikhuis. Man verhandele derzeit mit einem gewerblichen Mieter für die vierte Etage.
Die Dax Bierbörse im Erdgeschoss habe ihren Mietvertrag soeben verlängert, auch auf die Diskothek Zaza könne man setzen. Demnächst werde die Restaurantkette Sausalitos eine Filiale im Erdgeschoss des Brederohauses eröffnen. Weitere Mieter im Sockelgebäude sind ein Fitnessstudio und eine Medienfirma. „Wir machen jetzt erste Schritte, um das Gebäude zu revitalisieren“, sagt Architekt Oppermann.
HAZ