Infektionszahlen, Inzidenzen, Krankenhauseinweisungen: Für Bürgerinnen und Bürger haben all diese Corona-Daten bereits seit März keine unmittelbaren Auswirkungen auf ihren Alltag, die allermeisten Maßnahmen gelten nicht mehr. Doch die tägliche Aktualisierung bleibt wichtig: Land und Region wollen grobe Trends zum Pandemiegeschehen im Herbst ermitteln.
Hannover.Inzidenzen, Infektionen, Impfquote und Hospitalisierung: Fast täglich werden die aktuellen Zahlen zum Pandemiegeschehen geliefert. Die Welle weicht gerade zurück, die Verläufe sind weitgehend mild. Inwiefern also ist die regelmäßige Versorgung mit Daten und Zahlen noch relevant – zumal damit ohnehin kaum noch die Pandemie-Realität abgebildet werden kann? Prof. Frank Lammert, Vizepräsident der Medizinischen Hochschule (MHH) ist überzeugt, dass die Zahlen noch gebraucht werden. „Statistiken sind wichtig, allerdings sollten wir darauf achten, wie man sie am besten und unkompliziertesten erfasst.“
Lammert plädiert dafür, die Covid-Statistiken aus den Routinedaten der Klinik zu generieren, wie bei anderen Infektionskrankheiten auch. „Das muss nicht unbedingt tagesaktuell sein. Wir haben uns das eine Zeit lang täglich angeschaut, aber derzeit ist die stationäre und ambulante Versorgung durch Coronafälle nicht eingeschränkt.“ Auch die Corona-Task-Force an der MHH sei von zunächst täglich auf Wochen- und mittlerweile Monatsrhythmus umgestellt worden. „Bei Veränderungen können wir jederzeit nachsteuern“, so Lammert.