In Hannover ist die Zahl der Menschen, die statistisch als arm gelten, zum ersten Mal seit 2016 wieder gestiegen. Das zeigt der neueste Armutsbericht der Stadt Hannover. Grund sind vor allem mehr Hartz IV-Empfänger, die ihre Arbeit in der Corona-Pandemie ganz verloren haben oder in Kurzarbeit gegangen sind.
Hannover.2020 ist in Hannover erstmals seit 2016 wieder die Zahl der Menschen gestiegen, die staatliche Hilfen zum Lebensunterhalt beziehen. Das geht aus dem diesjährigen Armutsbericht der Stadt hervor, der am Montag im Sozialausschuss vorgestellt wurde. 83.173 Menschen in Hannover bekamen 2020 Geld vom Staat, um ihre notwendigsten Ausgaben bestreiten zu können, das entspricht einem Anteil an der Stadtbevölkerung von 15,3 Prozent. Der weitaus größte Teil – nämlich 80 Prozent – bezieht Hartz IV. 2019 bekamen insgesamt 14,7 Prozent der Bevölkerung staatliche Unterstützung. Das waren 79.850 Menschen. „Wir konnten bis zum ersten Pandemiejahr erfreuliche Rückgänge bei der Armut verzeichnen“, sagte Silke Mardorf, Leiterin der städtischen Koordinationsstelle Sozialplanung, im Sozialausschuss: „Im Jahr 2020 kehrt sich dieser Trend leider um.“
Die Stadtverwaltung zieht die Zahl der Transferleistungen, also der vom Staat gewährten finanziellen Hilfen, heran, um zu bestimmen, wie viele Menschen in Hannover von Armut betroffen sind.
© Quelle: Georg Wendt