Dirk Dettmar bleibt in Haft
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Noch heute erinnert ein Gedenkstein an den Mord in Kichrode.
© Quelle: Archiv
Hannover. Im Oktober 1987 ließen zwei Polizeibeamte in der Brabeckstraße bei einem vermeintlichen Routineeinsatz ihr Leben. Sie wurden erschossen von dem Schwerverbrecher Dirk Dettmar, der gemeinsam mit zwei Komplizen wegen eines möglichen Autokennzeichen-Diebstahls überprüft werden sollte. Der Kirchröder Doppelmord erregte bundesweit Aufsehen. Jüngst hat eine Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Hildesheim verkündet, dass Dettmar aufgrund der besonderen Schwere seiner Schuld mindestens 24 Jahre seiner lebenslangen Freiheitsstrafe verbüßen muss, also frühestens 2021 aus dem Gefängnis entlassen wird.
Nach Auskunft des Hildesheimer Presserichters Stephan Loheit musste Dettmar zunächst andere Haftstrafen absitzen, unter anderem wegen verschiedener Raubüberfälle und einer Gefangenenmeuterei mit Geiselnahme, die 1991 im Celler Gefängnis begann und nach deutschlandweiter Verfolgungsjagd nahe Karlsruhe endete. Von diesen Strafen hat der Gewalttäter zwei Drittel verbüßt.
Nun wollten Dettmars Anwälte klären lassen, ob auch seine lebenslange Freiheitsstrafe vorzeitig zu Ende gehen könnte – was bedeutet hätte, dass der Mörder in naher Zukunft auf freien Fuß gekommen wäre. Doch die Hildesheimer Strafkammer ließ keine Milde walten. Die Tatausführung des Doppelmords in Kirchrode, die Persönlichkeit des Verurteilten sowie seine Entwicklung im Strafvollzug ließen eine Vollstreckung der Haft von mindestens 24 Jahren geboten erscheinen.
HAZ