Nach zwei trockenen Sommern und extremen Wetterlagen sind Hunderte Bäume in den Stadtwäldern morsch oder krank. Bevor sie zur Gefahr für Spaziergänger, Autos und Gebäude werden, greifen Forstwirte nun zur Kettensäge. Dabei müssen viele Exemplare weichen, die eigentlich geschont werden sollen.
Hannover.Gut 130 Jahre lang konnte die stämmige Buche in der Eilenriede gegenüber vom Zoo-Eingang in Ruhe wachsen. Innerhalb von einer Stunde wird nun mit kreischenden Kettensägen sprichwörtlich Kleinholz aus dem Baum gemacht. Forstbetriebsleiter Felix Bettin hätte den Baum gern erhalten, doch das geht nicht. Die extremen Wetterlagen der letzten Jahre haben ihn stark beschädigt. Nun drohen seine Äste abzubrechen – und im schlimmsten Fall Passanten, Autos oder Gebäude zu treffen.
Um das zu verhindern, haben Forstwirtkolonnen begonnen, rund 700 Bäume in der Eilenriede und anderen Stadtwäldern zu fällen. Diese Anzahl sei nicht besorgniserregend, heißt es bei der Stadt. Allerdings sind viele der betroffenen Exemplare alt und stattlich – und somit nützlich für das Ökosystem Wald. Sie sollten eigentlich geschont werden. Vor allem in den Bereichen am nördlichen Steuerndieb, am Eingang zum Trimm-dich-Pfad (Zoo), bei Kleefeld und am Schmachteberg müssen morsche und kranke Exemplare weichen. „Es wird Zeit“, sagt Bettin.