HAZ-Sommereinsatz

Ein langer Sommer der Hilfe für Vereine

Ein Dorf baut sich ein Gemeinschaftshaus: Auch in Bredenbeck half die Initiative Sommereinsatz.

Ein Dorf baut sich ein Gemeinschaftshaus: Auch in Bredenbeck half die Initiative Sommereinsatz.

Hannover. Dieser Einsatz der Initiative Sommereinsatz bleibt in Erinnerung: Zum vierten Mal hatten sich HAZ-Redaktion und die STIFTUNG Sparda-Bank Hannover zusammengetan, um in den Sommer- und Spätsommermonaten kleine Vereine in der Region Hannover mit einer Finanzspritze bei einem Handwerkereinsatz zu unterstützen. Doch das Vorhaben der Vereinsmitglieder des Dorfgemeinschaftshaus Bredenbeck am Rand des Deisters geht weit über einen einfachen Handwerkereinsatz hinaus. Im Dezember 2016 kauften Bürger der Gemeinde ein 650 Quadratmeter große Gebäude von 1893. Seit März kümmern sie sich fast jeden Tag ehrenamtlich um den Ausbau. Es wird Beton gerührt, Dämmmaterial verteilt, Holz zugeschnitten. Erst am vergangenen Wochenende halfen erneut fast 20 Bürger bei Dämmarbeiten und Trockenbau. „In Bredenbeck gibt es keinen Treffpunkt mehr. Schützen, Feuerwehr, Sportvereine: Sie treffen sich nur noch in ihren Räumlichkeiten. Das Dorfgemeinschaftshaus soll ein gemeinsamer Anlaufpunkt für alle werden“, sagte Thomas Behr, Vorsitzender des Vereins. „Wir wollen aktiv zum Erhalt des Ortes beitragen“, sagt Wirtschaftsförderer Christian Mainka. Der Umbau läuft noch bis ins nächste Jahr und kostet etwa 1,56 Millionen Euro. Der Sommereinsatz half bei der professionellen Reinigung der Sandsteinportale.

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Neben den Bürgern in Bredenbeck unterstützte die Initiative vor allem Sportvereinen in Stadt und Umland. Beim TV Lohnde wurde ein Beachvolleyballfeld erneuert, beim TSV Kirchdorf das Sportheim saniert, beim Sport- und Schützenverein Schillerslage wurde ein Schießstand renoviert, und beim SV Linden 07 das Lager für Trainingsutensilien mit neuen Regalen ausgestattet. Beim TuS Seelze wurde eine beschädigte Grillhütte komplett neu aufgebaut. Eine Woche Vorbereitungszeit brauchten die ehrenamtlichen Helfer, um den Neubau zu planen. Nach viereinhalb Stunden Einsatz wurde das Werk dann mit Würstchen und Getränken direkt eingeweiht. Ähnlich feierlich wurde es beim FC Neuwarmbüchen. Dort wurde eine erneuerte Boulebahn mit dem Ruf „Allez les boules!“ und mit kleinen Sektduschen gefeiert. Die Helfer hatten vorher mal eben 14 Tonnen Brechsand von Hand eingeebnet.

Bei fast allen Sommereinsätzen übernahmen die Vereinsmitglied selbst die Regie für die Einsätze. So kümmerten sich die Mitglieder der Modern-Dance-Gruppe des Nordstädter Turn-Vereins von 1909 mit einem Hochdruckreiniger um die Sanierung ihrer Duschräume. „Das machen wir doch gern für den Verein“, sagt Freya Schrader. Beim 1. FC Brelingen in der Wedemark renovierten die Mitglieder den Gymnastikraum im ersten Stock ihres Vereinsheims. „Natürlich streichen wir selbst. Hier steckt doch unser Schweiß in den Wänden“, sagte Eva Treiß beim Einsatz.

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Der Sommereinsatz half aber nicht nur Sportlern. Im Rahmen des Kunstfestivals Muse wünschte man sich in der Kindertagesstätte Nordstadt Graffiti-Schriftzüge an den Wänden, die an berühmte Künstler erinnern sollten. Die Kinder verewigten sich später neben den Namen von Leonardo da Vinci und Friedensreich Hundertwasser mit Handabdrücken. Kulturell ging es auch beim Verein Kulturgemeinschaft Vinnhorst zu, bei dem Räumlichkeiten gestrichen wurden, und beim Projekt Zahlengarten in der Lister Gartenkolonie Friede und Eintracht. Dort lernen Kinder künftig im sanierten Märchengarten den Spaß an Zahlen. Unterstützt wurde auch die Einrichtung Lindenhof im Stadtteil Kaltenweide mit einer Verschönerung einer Sitzecke. Zudem erhielt das Hospiz Luise ein neues Gartenhaus. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung“, sagte Hospizleiter Kurt Bliefernicht. Insgesamt wurden mehr als 20000 Euro für die einzelnen Projekte eingesetzt.

Nach der vierten Saison sind die Initiatoren sehr zufrieden mit dem Verlauf der Hilfsaktion. „Es freut uns, dass die Unterstützung bei denen ankommt, die sie wirklich brauchen“, sagt HAZ-Lokalchef Heiko Randermann. „Auch in diesem Jahr war der Sommereinsatz wieder ein voller Erfolg. Ich freue mich über die sehr unterschiedlichen Antragsteller“, sagt Jochen Ramakers, Vorstandsvorsitzender der STIFTUNG Sparda-Bank. „Von der Dorfgemeinschaft über Sportvereine bis hin zur Hospizarbeit: wir hatten alles dabei. Das zeigt, wie viel durch freiwilliges Engagement bewegt werden kann.“ Der Sommereinsatz wird daher auch im kommenden Jahr fortgesetzt.

Von Jan Sedelies

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