Eingerüstet: Sanierung des Lister Turms hat begonnen
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Eingerüstet: Der Lister Turm wird saniert, an der Nord- und Westseite stehen bereits Gerüste.
© Quelle: Tobias Woelki
Hannover. Eigentlich ist er eines der schönsten Gebäudeensembles in Hannover, doch sein Anblick war in den vergangenen Jahrzehnten teils weniger attraktiv: Der denkmalgeschützte Komplex Lister Turm von 1896 ist sanierungsbedürftig, nicht nur die Fassade macht einen traurigen Eindruck. Lange wurde um die Finanzierung der Bauarbeiten gerungen. Schließlich machte die Stadt Hannover 3,6 Millionen Euro vor allem für die Erneuerung von Fassade, Fenster, Dach und Sanitäranlagen locker. Seit Kurzem stehen die ersten Gerüste.
Laut Stadtsprecher Dennis Dix befindet man sich mit den baulichen Vorbereitungen – also der Baustelleneinrichtung und dem Gerüstbau – bei etwa 10 Prozent der gesamten Maßnahme. Die Fassaden– und Dachsanierung des Lister Turms sei in zwei Bauabschnitten geplant. Für den ersten Bauabschnitt seien planmäßig die West- und Nordfassade eingerüstet. „Da die Gerüststellung an diesem Gebäude recht kompliziert ist, wird für die Einrüstung des Turmes derzeit noch die Statik berechnet“, ergänzt Dix.
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Lister Turm: Das denkmalgeschützte Gebäude wird gerade saniert.
© Quelle: Katrin Kutter
Schonendes Reinigungsverfahren angestrebt
Eine Herausforderung ist die Reinigung der kunstvollen Außengestaltung. „Parallel finden an der Fassade bereits Versuche mit der Denkmalschutzbehörde zur Findung des besten und schonendsten Reinigungsverfahrens für das Holzfachwerk und die Gefache statt“, sagt Dix. Je nach Witterung könne Ende Februar mit der Reinigung der gesamten Fassade des ersten Bauabschnitts begonnen werden. Auch die Dacharbeiten sollten im Frühjahr beginnen.
3,6 Millionen Euro können gehalten werden
Man kennt es von anderen Bauvorhaben: Plötzlich und unerwartet tauchen Probleme auf, die zuvor nicht erkennbar waren. Das scheint beim Lister Turm immerhin nicht der Fall zu sein. Die Sanierungsmaßnahmen würden von Expertinnen und Experten aus dem Ingenieur- und Restauratorenwesen betreut, die im Denkmalschutz sehr erfahren seien und „die intensive Voruntersuchungen vorgenommen haben“, sagt Dix. Die Stadt rechne also nicht „mit größeren unvorhersehbaren Problemen während der Sanierung“. Auch die Summe von 3,6 Millionen Euro könne nach der aktuellen Kalkulation „und ersten erfolgreichen Vergabeverfahren“ gehalten werden.
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Lister Turm: Auch der Festsaal sollte saniert werden, forderte ein SPD-Ratsherr.
© Quelle: Katrin Kutter
Eine gute Nachricht für Ausflügler und Biergartengäste: Mit einer Beeinträchtigung des Gastronomie- und Biergartenvergnügens ist in diesem Jahr noch nicht zu rechnen. „Die Südseite, auf welcher sich der Biergarten befindet, wird erst im zweiten Bauabschnitt saniert. Es ist geplant, den zweiten Bauabschnitt, also die Süd- und Ostseite, im Jahr 2024 durchzuführen“, so Dix.
Bala Ramani, Vorsitzender des Fördervereins Lister Turm und SPD-Ratsherr der Landeshauptstadt Hannover, hatte gefordert, gleich den historischen Festsaal mit zu sanieren.
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Dazu gibt es laut Dix zwar erste Überlegungen, „allerdings ist der Festsaal nicht Teil der aktuellen Maßnahme“. Hierzu wäre ein weiterer politischer Beschluss erforderlich. Zuständig für das Baudenkmal ist übrigens der Bezirksrat Mitte – denn der Lister Turm liegt nominell im Stadtteil Zoo.
HAZ