Am Dienstag hatte Susanna Zapreva, Chefin des Energieversorgers in Hannover, gesagt, Enercity werde im Ernstfall tageweise und je nach Bezirk das Gas abdrehen. Kommunalpolitiker sprechen von einer „heftigen Ankündigung“, auch die Wirtschaft sorgt sich je nach Standort um ihre Produktion.
Hannover. Nun bekommen auch die Verbraucherinnen und Verbraucher in Hannover die steigenden Energiepreise deutlich zu spüren: Enercity will Gas und Strom im Herbst spürbar teurer machen. Aber wie sicher ist die Gasversorgung im Winter überhaupt? Die Aussicht, dass das Gas für Heizung, Warmwasser und die industrielle Produktion demnächst vielleicht nicht mehr für alle reicht, sorgt bei Hannovers Bürgern und Firmen ohnehin schon für Unruhe. Und die Ankündigung von Enercity-Chefin Susanna Zapreva, der Energieversorger könne jeweils komplette Bezirke in Hannover für ein oder zwei Tage abschalten, falls es hart auf hart komme, verstärkt die Unsicherheit noch zusätzlich.
Zapreva hatte am Dienstag am Rande einer Veranstaltung erklärt, dass es in Hannover möglich sei, Kunden in einzelnen Bereichen das Gas ab- und wieder anzudrehen. Man habe die Reihenfolge für mögliche Abschaltungen bereits festgelegt, sagte sie – nannte aber keine weiteren Details. Und auch am Mittwoch gab es bei Enercity auf Nachfrage keine Erklärung, was genau die Konzernchefin damit gemeint hatte. Das Unternehmen passe seit Wochen unterschiedliche Szenarien immer wieder tagesaktuell an, sagte ein Sprecher nur – und betonte, dass „natürlich Privatkunden und die kritische Infrastruktur als besonders geschützt gelten“.