Ermittlungen gegen Anti-AfD-Demonstranten eingestellt
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/2QSAKMODKJVNB7UBLNHD5PDA6A.jpg)
In dieser Pyramide ketteten sich die Demonstranten fest.
© Quelle: Elsner
Hannover.Überraschende Wende bei den Ermittlungen gegen drei Anti-AfD-Demonstranten: Die Staatsanwaltschaft Hannover wirft ihnen nicht mehr vor, bei den Protesten gegen den Bundesparteitag der Rechtspopulisten im Zooviertel vor gut drei Monaten Widerstand gegen Polizisten geleistet zu haben. "Wir haben die Ermittlungen in allen drei Fällen eingestellt", sagt Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. In zwei Fällen habe sich bei den Untersuchungen kein hinreichender Tatverdacht ergeben, im dritten Fall sein die Schuld des betroffenen zu gering für eine Anklage gewesen.
Anfang Dezember hatten sich zwei Männer in der Kleestraße aus Protest gegen den Bundesparteitag der AfD im HCC an eine selbstgebaute Metalkonstruktion in Form einer Pyramide gekettet und auf diese Weise einen Weg zum Tagungsort versperrt. Ein dritter Demonstrant unterstützte die Angeketteten. Die Polizei soll gegen die Männer an der Pyramide vorgegangen sein.
Beamte der Hamburger Polizei sollen mit Schlagstöcken auf die Angeketteten eingeschlagen und schließlich die Blockade der Männer aufgelöst haben. Einer der Angeketteten zog sich einen offenen Bruch beider Unterschenkelknochen an einem Bein zu. Er hat über einen Anwalt gegen die Polizei Strafanzeige wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt gestellt.
Auch die beiden Helfer des Mannes wurden verletzt. Diese Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. „Die Akten liegen noch bei der Polizei, so dass ich über den aktuellen Stand keine Angaben machen kann“, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. Wann mit einem Ergebniss der Ermillungen zu rechnen ist, ist derzeit noch unklar.
Von Tobias Morchner