Eurotier: Aktivisten tauschen Plakate aus
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/422B7ZYOVRLOX34CYMMUY276SQ.jpg)
Aktivisten haben 25 Plakate in der ganzen Stadt umgehängt.
© Quelle: Climate & Justice Games
Hannover. Tierschützer haben am Mittwoch 25 Werbeplakate aus Schaukästen in der ganzen Stadt herausgenommen, und mit eigenen Tafeln ausgetauscht. Die Tierschützer wollen mit ihrer Aktion auf die Tierquälerei in der Landwirtschaft aufmerksam machen. Die Polizei dagegen konnte später in der Stadt keines der Plakate der Aktivisten mehr finden, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte.
Aktivisten stören Podiumsdiskussion
Momentan findet auf dem Messegelände die Eurotier statt, eine Nutztiermesse auf der fast 3000 Aussteller unter anderem Neuheiten für Mastställe, Milchkuhherden und die Schlachtung von Geflügel präsentieren. Mitglieder von Animal Climate Action, eine überregionale Gruppen von Aktivisten, haben während ihrer mehrtägigen Climate & Justice Games unterschiedliche Aktionen in Hannover geplant, die alle auf die Eurotier abzielen. Auch während einer Podiumsdiskussion auf dem Messegelände griffen die Aktivisten ein, stürmten am Mittwoch auf die Bühne und breiteten ein Banner aus, mit dem sie gegen die Tierproduktion und für Klimaschutz demonstrierten. Bereits am Dienstag demonstrierten Tierschützer vor den Toren des Messegeländes gegen die Veranstaltung.
„Schnipp, schnapp, Hoden ab“, steht auf einem Plakat, dass die Aktivisten in der Marienstraße aufgehängt haben. Laut der Tierschützer soll es „die unerträgliche Leichtigkeit konterkarieren, mit der die Landwirtschaft eine Verlängerung der Fristen zum betäubungslosen Kastrieren fordert“. Milliarden Ferkeln würde in Deutschland unter unvorstellbaren Schmerzen der Körper aufgeschnitten und die Hoden entnommen. „Dass dies überhaupt mit Gesetzen verboten werden muss, zeigt, wie verroht die Tierindustrie ist“, so die Aktivisten. Sie demonstrieren für Klimaschutz und gegen die Ausbeutung von Menschen, Tieren und Natur.
Veranstalter will „faktenbasierten Dialog“
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) äußerte sich zu den Aktionen der Tierschützer: „Die DLG versteht sich als offene Plattform, die den Dialog mit allen Interessengruppen sucht und führt.“ Die Debatte wolle die DLG auf der Eurotier mit wissenschaftlichen Argumenten sachlich gestalten. „Wie Tierhaltung in Zukunft gestaltet werden kann, muss in einem faktenbasierten Dialog mit den verschiedenen Interessengruppen erfolgen“, heißt es von der DLG. Laut den Aktivisten ist eine Landwirtschaft mit Tieren, deren Bedürfnisse respektiert würden, grundsätzlich nicht denkbar.
Von Tomma Petersen