Ab kommendem Jahr soll in großen Teilen Hannovers ein Anschlusszwang für Fernwärme gelten: Wo die alte Heizung kaputtgeht, muss umgerüstet werden auf die Enercity-Technik. In Häusern, die bisher keine Zentralheizung haben, führt das zu großen Problemen und hohen Kosten.
Hannover. Hauseigentümerin Evelyn Werner spricht von einer „teilweisen Enteignung durch die Hintertür“. Wenn der Rat in Kürze beschließt, dass in den dicht bebauten Stadtteilen Hannovers ab Januar ein Anschluss- und Benutzungszwang für Fernwärme herrscht, dann muss sie zwei Mehrfamilienhäuser komplett umrüsten. Durch alle Etagen müssen mehrere Rohrstränge für Heizungen verlegt werden, dazu vielleicht noch starkdrahtige Elektrokabel für Warmwasser.
Kosten von geschätzt mindestens 60.000 Euro kommen auf die Eigentümerin zu. „Dabei habe ich funktionierende Thermen in den Häusern, und keiner fragt mich, ob ich umrüsten will“, sagt Evelyn Werner. Was sie besonders ärgert: „Seit Monaten berät die Politik über das Thema. Aber es hat offenbar niemand an Häuser wie meine gedacht, in denen alle Mieter mit Kombithermen auf der Etage heizen und Warmwasser zubereiten. Alle Planungen scheinen bisher nur auf Häuser mit Zentralheizung abgestellt.“