Größter Tauchverein der Stadt: Tauchgruppe (TG) Waspo Hannover
Calenberger Neustadt. „Spucken, reiben, ausspülen, aufsetzen.“ Bevor das Tauchvergnügen losgehen kann, muss die Taucherbrille vorbereitet werden. Denn gute Sicht ist unter Wasser wichtig – eine von vielen Lektionen, die Ralf Persuhn und seine Trainerkollegen von der Tauchgruppe (TG) Waspo Hannover ihren Schülern immer wieder beibringen.
Größter Tauchverein der Stadt
40 Jahre wird der mit aktuell rund 200 Mitgliedern größte Tauchverein der Stadt im kommenden Jahr alt. Die Tauchausbildung zählt dabei von Beginn an zu den Schwerpunkten. So auch in diesem Jahr: Seit Ende Januar kommen jeden Freitagabend zehn Interessierte verschiedenen Alters im Stadionbad zusammen. Nach dem Theorieteil, bei dem Persuhn und sein Kollege Michael Frenzel etwa über die richtige Tauchbekleidung oder die Gefahren durch Wasserbewohner aufklären, geht es dann in die Praxis.
„Das sieht gut aus! Gleich hinterher!“ Persuhn ist in seinem Element. Der 51-Jährige, seit 2016 Tauchausbilder bei der TG Waspo, ist im Becken stets zwischen den Schülern unterwegs. Heute stehen unter anderem Rettungsübungen in Form von „abschleppen“ und „schieben“, aber natürlich auch verschiedene Tauchgänge auf dem Programm.
„Tauchen macht Spaß“
Persuhn hat viele grundsätzliche Tipps zur Hand. „Ruhig aufs Wasser legen und dann sauber abtauchen“, gibt er seinen Schützlingen mit auf den Weg. Einer von ihnen ist Paul Künnecke. Der 15-Jährige hat den Kurs von seinen Eltern geschenkt bekommen und ist nun zusammen mit Vater Karsten voll dabei. Fünf Meter geht es in die Tiefe, dann platziert Paul einen kleinen Spielstein auf einem Jenga-Turm und taucht durch die Sprossen einer Übungsleiter hindurch zum anderen Beckenende. „Es macht Spaß, sich unter Wasser zu bewegen und neue Dinge zu lernen“, sagt er.
Etwas weiter ist Matthias Hempel. Der Student hat vor einigen Jahre seinen ersten Tauchschein gemacht und will nun das sogenannte CMAS-Niveau mit einem Stern erreichen. „Das ist wichtig, weil ich auch einmal Tauchlehrer werden möchte“, erklärt Hempel. Gemeinsam mit Ausbilder Andreas Götting bereitet er die Sauerstoffflaschen vor, dann „schweben“ die beiden mehrere Runden knapp über dem Beckenboden und üben, eine bestimmte Tauchposition über einen längeren Zeitraum zu halten. „Alles läuft super“, sind sich der 28-Jährige und Lehrer Götting einig.
Okay eines Arztes ist notwendig
Zufrieden ist auch Ralf Persuhn: „Die Gruppe ist sehr homogen, alle sind fit.“ Voraussetzung zur Teilnahme ist eine bestandene Tauglichkeitsuntersuchung beim Arzt, dazu das Freischwimmer-Abzeichen und die Vereinsmitgliedschaft. Bis Ende Mai dauert die Tauchausbildung im Stadionbad, danach geht es in den Giftener See bei Sarstedt.„Wir gehen beim Tempo individuell auf jeden ein“, betont Persuhn. Das Wichtigste sei, „unter Wasser den Alltagsstress abzuschütteln und in eine neue Welt einzutauchen“.
Von Marius Klingemann