Sie erinnern im Gehweg an Opfer des NS-Regimes: Hannover hat 30 neue Stolpersteine bekommen. Sie ehren jüdische Familien und Widerstandskämpfer.
List/Vahrenheide/Oststadt. Es gibt ein paar Dinge, die sie über ihre Großtante weiß. „Sidonie Grünenbaum war eine moderne Frau“, sagt Leona ter Voorde. Die Schwester ihres Großvaters Willy arbeitete als Modistin, sie war alleinerziehende Mutter. Im Jahr 1940 heiratete sie den Witwer Paul Simon, der zwei Kinder mit in die Ehe brachte, und lebte mit ihm in der heutigen Bödekerstraße 100.
Als Jude konnte der Versicherungsvertreter Paul Simon in der NS-Zeit kaum noch Versicherungen verkaufen, er musste sich mit Gelegenheitsjobs durchschlagen. Am 15. Dezember 1941 wurde die jüdische Patchworkfamilie dann nach Riga deportiert, dort verliert sich ihre Spur.