Polizei nimmt mutmaßlichen Drogenhändler fest: 40-Jähriger soll 660 Kilogramm Marihuana verkauft haben
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40-Jähriger festgenommen: Er steht im Verdacht, im großen Stil Drogen verkauft zu haben.
© Quelle: Neudecker/dpa (Symbolbild)
Hannover. Durchsuchung von Wohnung und Geschäftsräumen: Nach monatelangen Ermittlungen hat die Polizei einen mutmaßlichen Drogenhändler festgenommen. Der 40-Jährige soll in den vergangenen Jahren Hunderte Kilogramm Marihuana und mehrere Kilogramm Amphetamine verkauft haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Er sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Im vergangenen Jahr kamen die Ermittler auf die Spur des Verdächtigen – und das mithilfe von Informationen aus der Entschlüsselung des Kryptonetzwerks „Sky ECC“. Einsatzkräfte nahmen den Mann am Dienstagmorgen, 14. März, in Vahrenwald fest, als er gerade seine Wohnung verlassen wollte. „Es besteht der Verdacht, dass der Mann in den Jahren 2020 und 2021 gewinnbringend Drogen in nicht geringer Menge verkauft hat“, sagt Michael Bertram von der Polizeidirektion Hannover. Konkret geht es um 660 Kilogramm Marihuana und drei Kilogramm Amphetamine.
Ermittler beschlagnahmen Mercedes und Geld
„Mit dem Geld aus den Drogengeschäften häufte der Tatverdächtige ein größeres Vermögen an“, sagt der Sprecher. Bei der Durchsuchung der Wohnung und eines Firmensitzes in Bothfeld stieß die Polizei auf verschiedene wertvolle Gegenstände: Die Ermittlerinnen und Ermittler beschlagnahmten einen mutmaßlich vom Drogengeld gekauften Mercedes Benz GLE 400d Coupé im Wert von etwa 100.000 Euro. Zudem fanden sie Geld, einen weiteren Wagen und eine hochwertige Uhr im Gesamtwert von 400.000 Euro.
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Der 40-Jährige steht nach Polizeiangaben im Mittelpunkt der aktuellen Ermittlungen. Es werde aber auch in seinem Umfeld ermittelt. Federführend ist dabei das Polizeikommissariat in Langenhagen. Nach ersten Erkenntnissen gibt es nach Angaben der Polizei aber keine Verbindungen zu den jüngsten Durchsuchungen in einer Shisha-Bar in Hannover und in einem Wohnhaus in Hemmingen.
Ermittler entschlüsseln Krypto-Messenger „Sky ECC“
Beim Transport und der Verteilung von Drogen sind Kriminelle auf Informationsaustausch angewiesen und nutzen dafür häufig verschlüsselte Messenger-Dienste. Vor einigen Jahren knackten Ermittler den Krypto-Messenger „Enchrochat“ – es folgten mehrere Tausend Ermittlungsverfahren. Später gelang es, auch den kanadischen Krypto-Messenger „Sky ECC“ zu entschlüsseln.
In der Region Hannover gab es mehrere große Razzien. Mitte vergangenen Jahres glückte sogar ein Schlag gegen international agierende Drogenhändler, die 23 Tonnen Kokain aus Südamerika in die Europäische Union geschmuggelt haben sollen.