Kein Klebeprotest mehr in Hannover – Onay einigt sich mit der Letzten Generation
Ein Händchen für Symbole: Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) weiß um die Wirkung von Gesten – wie jetzt die Verhandlungen mit der Letzten Generation.
Belit Onay, Hannovers grüner Oberbürgermeister, setzt sich als erstes Stadtoberhaupt in Deutschland mit Vertretern der Letzten Generation an einen Tisch – und hat Erfolg. Dennoch zieht er auch Kritik auf sich.
Hannover.Sie heften sich mit Sekundenkleber auf die Straße, stören die Sitzung des Regionsparlaments, beschmieren das Standbild vor dem Hauptbahnhof – Aktivisten der Gruppe Letzte Generation haben in den vergangenen Wochen in Hannover viel Aufmerksamkeit erregt. Fast täglich ist der Pendlerverkehr an irgendeiner Kreuzung zum Erliegen gekommen. Jetzt hat Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) als erstes Stadtoberhaupt in Deutschland Vertreter der Letzten Generation ins Rathaus eingeladen und einen Deal ausgehandelt: Die Aktivsten verzichten auf weitere Proteste in Hannover, dafür unterstützt Onay verschiedene Forderungen, etwa ein 9-Euro-Ticket einzuführen und einen Bürgerrat auf Bundesebene zu bilden. „Wir haben den Protest von der Straße geholt“, so sieht es Onay. Hannovers Oberbürgermeister hat sich mit Kriminellen an einen Tisch gesetzt, so sehen es CDU, FDP – und auch die SPD.