Nach einem Übergriff auf jüdische Gegendemonstranten am Sonnabend bei einer Palästinenser-Demo in Hannover ermittelt die Polizei wegen Körperverletzung. Beschuldigt wird ein 55-jähriger Mann aus Hildesheim. Er soll beim Versuch, eine Israel-Fahne zu entreißen, den Sturz eines 67-Jährigen verursacht haben.
Hannover.Bei einem Protestzug von Palästina-Sympathisanten in Hannover ist es am Sonnabend zu einem Übergriff auf jüdische Gegendemonstranten gekommen. Wie Polizeisprecher Marcus Schmieder mitteilte, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen einen Mann (55) aus Hildesheim eingeleitet. Er soll versucht haben, den Teilnehmern der pro-israelischen Versammlung eine Israel-Fahne zu entreißen. Dabei stürzte ein 67-jähriger Mann. Dabei handelte es sich um den ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Michael Hans Höntsch.
Die Palästinenser-Demo hatte gegen 15 Uhr am Kröpcke begonnen. Motto: „Solidarität mit Palästina“. Die Teilnehmer skandierten unter anderem israelfeindliche Parolen wie „Israel – Kindermörder“ und „Israel – Lügner“ oder riefen „Intifada“. Am Rande der Versammlung hatten sich zehn Personen der jüdischen Gemeinde Hannover zum stillen Protest aufgestellt. Einer davon war Höntsch. Die Gruppe hatte eine Israel-Fahne dabei.