Am Maschsee in Hannover stehen Skulpturen, die von namhaften NS-Bildhauern erschaffen wurden – ohne direkte Hinweise auf die Künstler und ihren Hintergrund. Schülerinnen der Tellkampfschule fordern, dass sich das ändern muss.
Hannover. Die kolossalen Löwen – mit Farbe beschmiert und inszeniert als Hüter einer umzäunten EU-Außengrenze. Das Menschenpaar an der Geibelbastion? Gewandet in die Kleidung des jeweils anderen Geschlechts. Die Kunstaktion, die sich Schüler des Gymnasiums Tellkampfschule im Juli für den Maschsee in Hannover ausgedacht hatten, provozierte. Und das sollte sie auch. Denn aus ihrer Sicht gibt es ein Problem: Nazi-Kunst steht immer noch unkommentiert am See.
„Schwierig“ findet das die 18-jährige Esther Brandes, eine der Schülerinnen, die bei dem Projekt mitgemacht haben. Sie wünscht sich, „dass sich das ändert“. Die 17-jährige Amelie Thoma hofft, „dass es Schilder geben wird, die auf die braune Vergangenheit hinweisen“. Die Schülerinnen haben jetzt der Politik im Bezirksrat Südstadt-Bult ihren Abschlussbericht überreicht – und wünschen sich, dass diese den Ball aufnimmt.