Der achtköpfige Verwaltungsrat der Schützenstiftung hat das Ehrenamt des Bruchmeisters während des hannoverschen Schützenfestes auch für Frauen geöffnet – bei sieben Ja- und einer Gegenstimme. Bewerbungen nehmen die Schützenvereine ab sofort entgegen.
Hannover. Mehr als 700 Jahre haben jeweils vier Männer im Auftrag der Stadt Hannover für die Aufrechterhaltung der Ordnung bei Festen wie dem Schützenfest gesorgt. Obwohl seit Langem ein Ehrenamt, haben die vier Bruchmeister diese Aufgabe mit Leidenschaft, Hingabe und auch Stolz bei jedem Schützenfest ausgeführt. Diese männliche Domäne wird nun durchbrochen. Der Verwaltungsrat der Schützenstiftung hat sich am Freitag dafür ausgesprochen, dass künftig auch Frauen dieses Amt bekleiden dürfen – ab sofort. Das achtköpfige Gremium mit Vertretern aus Stadtverwaltung, Politik und Schützenvereinen hat damit den gemeinsamen Vorschlag von Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) angenommen – bei einem Abstimmungsergebnis von sieben Ja- zu einer Gegenstimme.
„Wir haben das Bruchmeisteramt für alle Geschlechter geöffnet, das ist ein gutes Signal, denn Hannover ist eine weltoffene und tolerante Stadt“, sagte OB Belit Onay am frühen Freitagabend kurz nach der Sitzung des Verwaltungsrates. Die Öffnung sei außerdem ein wichtiger Schritt auf Hannovers Weg zu einer diskriminierungsfreien Stadt. SPD-Vize-Fraktionschefin Kerstin Klebe-Politze, die in der nicht öffentlichen Sitzung zur neuen Vorsitzenden des Verwaltungsrates gewählt wurde, sagte, es sei nun wichtig, in einen Dialog mit allen Schützen einzutreten, denn der sei wichtig bei einer solchen Öffnung in der langen Tradition der Bruchmeister.