„Tag der Archive“

Hannovers Archive öffnen ihre Türen

Zugänge zur Geschichte: Cornelia Regin, Rüdiger Kröger und Sabine Graf (v.l.) mit einer Pappfigur von Elisabeth Hoffmeier.

Zugänge zur Geschichte: Cornelia Regin, Rüdiger Kröger und Sabine Graf (v.l.) mit einer Pappfigur von Elisabeth Hoffmeier.

Hannover. Man kann nicht sagen, dass die Parteien sich nicht um weibliche Wähler bemühten. Die CDU beschwor diese 1946 mit dem Spruch: „Frauen! Wollt ihr ein Volk, in dem wieder Treu’ und Frieden wachsen?“. Die SPD umgarnte sie mit dem Slogan: „Ein bisschen Sonne für jede Frau“. Mit heute kurios anmutenden Plakaten  erinnert die Ausstellung „Frauen auf der Liste“ im Stadtarchiv jetzt an die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren, am 12. November 1918.

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Bei der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung durften Frauen in Deutschland im Januar 1919 erstmals an die Urnen. Bei den Kommunalwahlen im Februar war die Wahlbeteiligung unter Frauen in Hannover deutlich höher als unter Männern. Die Ausstellung erinnert auch an Pionierinnen wie Elisabeth Hoffmeier, die in den Zwanzigern für die liberal-bürgerliche DDP im Rat saß. Oder an die selbstbewusste Herzogin Katharina von Calenberg, die in der Reformationszeit die Hannoveraner ermahnte, beim alten Glauben zu bleiben.

Im Stadtarchiv steht die Ausstellung am kommenden Sonnabend im Mittelpunkt beim neunten „Tag der Archive“. Alle zwei Jahre öffnen Archive dabei bundesweit ihre Türen; in der Region Hannover beteiligen sich vier Einrichtungen. „Wir bieten Besuchern Blicke hinter die Kulissen und zeigen, wie wir arbeiten“, sagt Archivleiterin Cornelia Regin. Ihr Haus, Am Bokemahle 14, ist von 12 bis 17 Uhr geöffnet, es gibt Führungen in die Magazine und in die Restaurierungswerkstatt.

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Das große Landesarchiv am Friederikenplatz wird derzeit umgebaut, doch seine Außenstelle in Pattensen (Lüderser Weg 2) beteiligt sich von 11 bis 14 Uhr am Archivtag. „Wir verwahren dort 40 Regalkilometer Akten – das Gedächtnis Niedersachsens“, sagt Archivleiterin Sabine Graf. Das Landeskirchliche Archiv (Goethestraße 27) öffnet ebenfalls von 11 bis 14 Uhr seine Pforten. „Besucher können auch alte Schriftstücke mitbringen – wir helfen ihnen beim Entziffern“, sagt Archivar Rüdiger Kröger. Auch im Gemeindearchiv Isernhagen (Helleweg 4) können Gäste von 14.30 bis 16.30 Uhr  ihre „Dachbodenschätze“ untersuchen lassen – und so in die Geschichte eintauchen.

Von Simon Benne

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