Mit dem Essen punktete das Meiers Lebenslust am Aegidientorplatz zwar nicht, dafür aber mit gutem Bier und tollem Service, meint HAZ-Feinschmecker Hannes Finkbeiner.
Hannover.Hausgebräue von Mikrobrauereien hatten es früher gerne an sich, nicht zu schmecken. Die Biere waren oft profillos, fad und hefig, manchmal sogar muffig, selten erfrischend. Einerseits versuchten viele Kleinstbrauereien wahrscheinlich einen Mainstreamgeschmack zu bedienen, brauten also Biere ohne Ecken und Kanten, andererseits konnten auch handwerkliche und technische Schwächen nicht ausgeschlossen werden. Hier hat die Craftbeer-Bewegung in den vergangenen zehn Jahren den Markt kräftig durchgewirbelt und experimentierfreudig ist man auch im Meiers Lebenslust. Süffig will ich nicht schreiben, aber das hausgebraute, saisonale Roggenbier (0,5l – 4,90 Euro) ist frisch, kalt, leicht trüb und herzhaft, mit herber, aber nicht übertriebener Bitternote. Auch der direkte Bezug zur Herstellung macht natürlich Freude. Das Bier strahlt etwas mehr Handwerksromantik aus, als vielleicht ein Herrenhäusener oder Gilde.
Meiers Lebenslust
© Quelle: Christian Behrens