Lüttje Lage: Auf dem Illuminationstrip
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/DTBCHJWIA4BUYYZNLKT4Y2KZ7Y.jpg)
Bernd Haase
© Quelle: Tim Schaarschmidt
Hannover. Angeblich sparen die Leute Energie. Wenn sie das tun, dann allerdings zumindest in unserer Gegend nicht durch Verzicht auf die vorweihnachtliche Illumination von Haus und Garten. Es funkelt an Giebeln und Fenstern, von Büschen und Bäumen. Lichterketten und ähnliches Zubehör sind wie gewohnt im Einsatz. In manchen Straßen ist es nachts heller als tagsüber.
Das Programm ist zuletzt sogar noch erweitert worden. An einigen Häusern sehe ich Farbspiele auf den Außenwänden. Projizierte Schneeflocken, Schneemänner, Tannenbäume, Engel oder Weihnachtsmänner kreiseln und tänzeln über die Fassade. Manchmal entstehen so Bilder, die man früher nur mithilfe eines amtlich durchgezogenen LSD-Trips sehen konnte. Besinnlich ist das nicht.
Ohnehin haben Wissenschaftler längst bewiesen, dass der Anblick andauernden Geflirres schädliche Wirkungen auf den Betrachter haben kann, etwa auf Denkvermögen und Konzentrationsfähigkeit. Bei einem literarisch tätigen Menschen wie mir kommt es dann häufiger zu Wortfindungsdingsda. Weitere Symptome: Man verbuchselt Wechstaben, vrgsst Vkle oda fasöffelt soga gombladden Blüdl. Schleepen Attwumms nöck.
Lüttje Lage: Weitere Beiträge aus unserer Serie lesen Sie hier.