Die tägliche Hannover-Glosse
So lustig kann das Leben in Hannover sein. In der täglichen Kult-Glosse „Lüttje Lage“ erzählen HAZ-Autoren von den skurrilen, absurden und bemerkenswerten Erlebnissen des Alltags. Heute: Klarheit beim Käse
Hannover.Wenn Gäste kommen, kredenzen wir gern mal eine Käseplatte. Die Vorteile: Es schmeckt, es passt zum Wein, und es ist nicht schlimm, wenn etwas übrig bleibt. Der Nachteil: Ich muss immer der Käseerklärer sein. Die Gäste wollen wissen, was was ist: Schaf, Ziege oder Kuh? Chaumes oder Schimmel? Brie oder Bergkäse? Kann man die Schale mitessen? Und wie lange ist hier was gereift?
Am Marktstand wusste ich’s noch, jetzt schaue ich auf den Teller und rätsele: Manchego oder Morbier? Etorki oder Edamer? Altenburger oder Appenzeller? Brie oder Burrata? Picandou oder Picodon? Peinlich. Ich lasse davon ab, den Kassenbon aus dem Altpapier zu fischen und rate den Gästen zu raten. Vorsichtig schmecken wir uns durch die Aromen. Geht auch.