Wenn es um die chaotischen Zustände am Airport in Langenhagen geht, können die zuständigen Stellen genau erklären, warum sie nichts dafür können. Was niemand erklärt: Wie soll es denn nun weitergehen? So jedenfalls nicht, meint Felix Harbart.
Hannover. Wer in den vergangenen Tagen und Wochen die Nachrichten rund um die Schwierigkeiten am Flughafen Hannover verfolgt hat, weiß jetzt recht genau, wer wofür nicht verantwortlich und zuständig ist. Für herrenlos herumstehende Koffer zum Beispiel ist es demnach nicht die Bundespolizei und auch nicht der Flughafen selbst. Vielleicht sind es andere Flughäfen, an denen es zu wenig Personal gibt und die es daher nicht geschafft haben, Reisende und ihr Gepäck ins gleiche Flugzeug zu bugsieren. Vielleicht ist es aber auch der liebe Herrgott, so genau weiß man das nicht. Ebenso wenig, wie man weiß, warum es plötzlich nicht mehr so wild ist, wenn Hunderte unbeaufsichtigter Gepäckstücke in den Hallen stehen, wo doch bis vor Kurzem jeder herrenlose Kinderrucksack eine Terrorwarnung wert war.
Für die langen Warteschlangen an der Langenhagener Abfertigung kann in Hannover demnach auch niemand etwas. Die Bundespolizei, die für die sogenannten Luftsicherheitskontrollen zuständig ist, verweist darauf, diese an den Dienstleister Securitas abgegeben zu haben. Flughafenchef Raoul Hille wiederum zeigt mit dem Finger auf die Bundespolizeidirektion in Potsdam und das Bundesinnenministerium, die mit eben dieser Firma unglückselige Verträge abgeschlossen hätten. Und Securitas selbst merkt hilflos an, die Fluggastzahlen hätten sich eben schneller erholt als gemeinhin prognostiziert.