HAZ „Mal raus“: Sonnenuntergänge und eine Burg im Harz
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© Quelle: HAZ (RND-Collage)
Liebe Leserinnen und Leser,
herzlich willkommen zu unserem Freizeit-Newsletter „Mal raus“. Es ist die letzte Ausgabe im Advent und vor den Weihnachtstagen. Entsprechend finden Sie noch einmal passende Vorschläge - das weihnachtliche Stadionsingen in Hannover beispielsweise, einen Ausflug zum Krippenweg im Park der Sinne in Laatzen oder Tipps für Weihnachtsgeschenke mit hannoverschem Lokalkolorit.
Für eine Winterwanderung haben wir den Harz ausgesucht - nicht den Brocken oder den Wurmberg (das kann jeder), sondern die weniger bekannte Hanskühnenburg im Südharz. Und in Bremen gibt es Sonnenuntergänge zu bestaunen.
Es ist dies die 70. Auflage von „Mal raus“, also ein runder Geburtstag. Wenn Sie einmal stöbern möchten: Die ersten 60 Exemplare finden Sie hier, alle weiteren dann unter diesem Link auf der Internetseite der HAZ.
Eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit wünscht Ihnen
Ihr
Bernd Haase
Der große Ausflug
Sonnenuntergänge an der Weser
In Zeiten schwindenden Lichts machen die Menschen gern Fotos oder malen Bilder. Die Kunsthalle Bremen hat als Kontrapunkt zur dunklen Jahreszeit eine schlaue Idee umgesetzt. Sie zeigt Sonnenuntergangsbilder aller Art. Das taugt als Stimmungsaufheller.
Wie schön: Der Himmel färbt sich rot, die Schatten werden sehr, sehr lang – die Sonne geht unter. Es gefällt uns, wenn die Sonne im Meer zu verschwinden scheint, wenn sie hinter Berggipfeln versinkt, wenn sie die Wolken von unten beleuchtet. Aber warum schätzt man das Spektakel? Warum werden Sonnuntergänge wieder und wieder fotografiert? Warum finden viele Menschen, dass solch ein tägliches Ereignis etwas Besonderes ist? Warum gefällt einem das so gut, was doch auch den Einbruch der Nacht markiert?
Eine Ausstellung in der Bremer Kunsthalle versucht, Antworten zu geben. Unter dem Titel „Sunset. Ein Hoch auf die sinkende Sonne“ widmet man sich dort dem allseits beliebten Thema Sonnenuntergang. Insgesamt werden rund 120 Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Fotografien, Videos und Installationen präsentiert. Werke von Ernst Barlach, Tacita Dean, Otto Dix, Max Ernst, Caspar David Friedrich, Wolfgang Mattheuer, Claude Monet, Emil Nolde, Gerhard Richter, Dieter Roth, Paul Signac, Klaus Staeck, Wolfgang Tillmans, William Turner und Andy Warhol sind dabei. Viele ganz unbekannte Fotografinnen und Fotografen können stolz sein, zusammen mit so prominenten Künstlern in einer Ausstellung zu sehen zu sein. Die Kunsthalle hatte Amateurfotografinnen und Fotografen aufgerufen, private Aufnahmen von Sonnenuntergängen einzusenden. Mehr als 5000 Bilder sind eingegangen. Einige von ihnen werden in einem Abrisskalender gezeigt. Selbstverständlich ist das Marketing, aber es ist Marketing auf sehr sympathische Art.
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Ein Untergangsszenario?: „Das Parlament, Sonnenuntergang“ von Claude Monet aus dem Jahr 1904.
© Quelle: Kunstmuseum Krefeld
Zum Staunen gibt es in der Sunset-Show der Kunsthalle auch einiges: Werke, die den Sonnenuntergang in zurückhaltender Pracht zeigen, wie Caspar David Friedrich es in seinem um 1818 entstandenen Bild „Frau vor der untergehenden Sonne“ macht. Oder Werke, die den Sonnenuntergang in etwas Anderes überführen. Dieter Roth, der gern mit Lebensmitteln arbeitet, lässt Salamischeiben als untergehende Sonnen leuchten.
Sehenswert ist auch die Dauerausstellung in der Kunsthalle, die sich zu den bedeutendsten und schönsten Museen in Europa zählt. Sie umfasst Werke aus einer Epoche von acht Jahrhunderten von Dürer über Monet und Picasso bis zu Turrell. Im klassizistischen Bau mit zwei neuen Seitenflügeln befindet sich auch ein bedeutendes Kupferstichkabinett.
Was kostet das und wie kommt man hin?
Die Ausstellung „Sunset. Ein Hoch auf die sinkende Sonne“ läuft noch bis zum 2. April 2023. Geöffnet ist dienstags von 10 bis 21 Uhr, mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt für Sonderschau, Sammlung und weitere Ausstellungen kostet für Erwachsene 15 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren dürfen umsonst rein. Außerdem sind Gruppentickets im Angebot. Die Adresse der Kunsthalle lautet Am Wall 207. Zu erreichen ist Bremen von Hannover aus mit dem Auto, aber auch mit Fern- und Regionalverkehrszügen.
Was gibt es noch?
Die Kunsthalle befindet sich nicht weit entfernt vom Marktplatz, man ist also mittendrin. Rathaus, Böttcherstraße, das Altstadtquartier Schnoor mit seinen Kunsthandwerkgeschäften oder das Weserufer mit den Kneipen und Restaurants an der Schlachte - alles liegt nahe. Weihnachtsmärkte gibt es auch.
Der kleine Ausflug
Krippenwege im Park der Sinne
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Mehrere Tage lang hat Irene Rossato Plich an ihrer Krippe gebastelt, die sie in einen im Park der Sinne stehenden Tisch integriert hat. Für die Gestaltung hat die gebürtige Italienerin Steine bemalt und lackiert. Zudem integrierte die 45-Jährige Naturmaterialien wie Moos, Tannenzapfen, Zweige und andere Dinge.
© Quelle: Daniel Junker
Der Park der Sinne in Laatzen hat derzeit eine weitere, speziell weihnachtliche Attraktion: Auf Initiative der katholischen St.-Oliver-Kirchengemeinde haben einige Privatpersonen, aber auch Gruppen, Kindergartenkinder und Schulklassen insgesamt elf Krippen gebaut. Diese zeigen sie nun in der Ausstellung „Krippenwege“. „Ich erhoffe mir davon, dass die Akteure sich mit der Botschaft von Weihnachten noch einmal beschäftigen und dass Menschen, die diese Ausstellung besuchen, unsere christliche Botschaft wieder für sich entdecken“, sagt Martina Teipel, die die Idee entwickelt und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen des Stadtteilbüros umgesetzt hat. Die Ausstellung ist bis zum 21. Dezember zu sehen. Der Park der Sinne an der Karlsruher Straße 101 ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet und unter anderem mit der Stadtbahnlinie 1 an der gleichnamigen Haltestelle erreichbar.
Raus zur Wanderung
Die besondere Burg im Harz
Auf 811 Metern Höhe liegt die Hanskühnenburg im Harz. Der Aufstieg lohnt sich gerade auch im Winter - wegen der besonderen Stimmung im Wald und der der schönen Aussichten unterwegs und am Gipfelpunkt.
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Die Hanskühnenburg ist eine Baude, also im Kern eine Schutzhütte.
© Quelle: Swen Pförtner
„Man muss schon ein Idealist sein, um dieses Gebäude ganzjährig zu betreiben“, sagt Thorsten Waldmann. Er ist einer der Pächter der Hanskühnenburg, die weder über einen Strom- noch über einen Wasseranschluss verfügt. Als Restaurant oder Gaststätte bezeichnet er die Baude ganz bewusst nicht. „Hier oben ist nicht alles so selbstverständlich wie in einem Restaurant“, sagt er. Das auf 811 Metern liegende Gebäude sei die einzige vollautarke Baude im Harz. Zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert wurde sie als Schutzhütte errichtet. In den 1970er Jahren sanierte der ehemalige Landkreis Osterode als Eigentümer das Gebäude mit dem markanten Steinturm und baute einen Gastraum an. Seitdem ist hat sich wenig getan.
Beleuchtet und geheizt wird etwa vor allem mit zwei Kachelöfen, da die Photovoltaikanlage auf dem Dach vor allem im Winter nur wenig Strom produziert. Auch Leberkäse und Kuchen werden in einem der Holzöfen gebacken. Besonders knapp ist in der Baude aber vor allem Wasser. Pro Woche stehen genau 2000 Liter zur Verfügung. Um Wasser zu sparen wird deshalb in einer Wäschewanne abgespült. Einmal in der Woche liefert ein spezieller Tankwagen das Wasser. Im Winter führt nur eine enge forstwirtschaftliche Straße auf den Berg in der Nähe von Herzberg, im Sommer noch eine zweite.
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Thorsten Waldmann, Pächter der Baude, legt Holz in einen Ofen.
© Quelle: Swen Pförtner
Wer sich das anschauen will, hat mehrere Möglichkeiten. Eine längere Tour startet in Riefensbeek im Sösetal. Sie führt zunächst am Flüsschen entlang Richtung Kamschlacken. Dann geht es in einem Bogen in den Wald hinein und nun stetig bergan. Erste Etappe ist der Eleonorenblick, der so heißt, weil man sich von der kleinen Schutzhütte aus Riefensbeek und den Sösestausee von oben betrachten kann. Derartige Möglichkeiten bestehen dann erst einmal nicht, denn die Wanderung führt nun durch den Wald des Nationalparks Harz. Erst an der Hanskühnenburgklippe nach gut sieben Kilometern Strecke und wenig später an der Baude selbst weitet sich wieder der Blick. Wer jetzt Hunger und Durst hat: Der Gastraum ist täglich außer mittwochs von 9 bis 16 Uhr geöffnet und gewärmt.
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Der Harz präsentiert sich aktuell als Winterlandschaft.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp
So gleichförmig, wie es zuvor bergauf ging, geht es nun wieder bergab - und zwar auf dem als Harzer Baudenstieg gekennzeichneten Weg zum Sösestausee. Diesen überquert man auf der östlichen Staumauer und gelangt dann zunächst am Ufer, dann wieder am Fluss und später an der Landesstraße zurück nach Riefensbeek. Wer die Autopiste meiden möchte, kann alternativ vor dem Zielort noch einen weiteren Schlenker durch den Wald einlegen.
Die beschriebene Tour ist 16,7 Kilometer lang, führt über gut ausgebaute Wege und erfordert eine gewisse Grundkondition. Abkürzen auf knapp 11 Kilometer lässt sich die Strecke, wenn man von der Hanskühnenburg direkt zurück nach Riefensbeek wandert und sich den Weg über die Sösetalsperre spart. Zu absolvieren sind in jedem Fall gut 800 Höhenmeter, je zur Hälfte bergauf und bergab. Der Start- und Zielort am Parkplatz an der Unteren Herrentalstraße in Riefensbeek ist mit dem Auto von Hannover aus über die A7 bis zur Abfahrt Seesen, über die Bundesstraße bis Osterode und dann weiter über die Landesstraße 498 am Sösestausee vorbei zu erreichen. Bei anhaltendem Winterwetter empfiehlt es sich, sich über die Schneesituation auf den Wegen zu informieren. Das geht um Beispiel über die Seite www.oberharz.de im Internet. Eine Grafik zu dieser Wanderung finden Sie hier.
Mal was anderes
Almas Welt
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Das Buch Almas Welt ist Heideepos und Geschichtspanorama.
© Quelle: Verlag Aufbau TB
Bücher gehören zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Wer etwas abseits der Bestsellerlisten sucht, könnte zu „Alma und der Gesang der Wolken“ greifen. Der im Aufbau TB Verlag erschienene Roman des langjährigen HAZ-Redakteurs Heinrich Thies beschreibt die Geschichte der Bäuerin Alma, die den heimischen Hof im Heideweiler Hademstorf von 1943 an alleine bewirtschaften muss. Es ist eine vier Jahrzehnte umspannende Familiensaga aus einer Welt, in der Petroleumlampen in den Ställen hingen, Ackergäule mit einschartigen Pflügen Furchen zogen und Rübenschnaps bei Dorffesten in Strömen floss. Diese Welt ist versunken, aber Thies holt sie noch einmal zurück - unspektakulär, aber fesselnd. „Bei uns in der Heide schlägt der Puls der Weltgeschichte, wenn auch nicht besonders laut“, sagt die Dorfwirtin an einer Stelle des Romans.
Hannover entdecken
Gemeinsam Singen im Stadion
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Stadtsuperintendent Rainer-Müller Brandes (hinten, vierter von rechts) hat das Stadionsingen in Hannover angeschoben.
© Quelle: Florian Petrow
Köln macht es, in der Berlin ist es immer ausverkauft - nun hat auch Hannover sein Stadionsingen. Am Donnerstag, 15. Dezember, treffen sich tausende in der Heinz-von-Heiden Arena, um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen - von „Alle Jahre wieder“ über die „Weihnachtsbäckerei“ bis zu „Jingle Bells“. 14 Lieder sind es von 18 Uhr an insgesamt, begleitet von Profis unterschiedlicher Chöre und Ensembles. Die frühere Landesbischöfin Margot Käßmann liest die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium. Karten kosten 5 Euro, es gibt sie im Ticketshop von HAZ und NP unter tickets.haz.de im Internet sowie in den Geschäftsstellen wie etwa an der Langen Laube und in der Georgstraße. Die Einnahmen kommen der HAZ-Weihnachtshilfe und der ökumenischen Essensausgabe für Bedürftige zugute.
Wohin am Wochenende?
Das ist am Sonnabend in Hannover los: Tipps und Termine
Das ist am Sonntag in Hannover los: Tipps und Termine
Und schließlich ...
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Bei Youse gibt es Kleidung ausschließlich aus Merino-Wolle.
© Quelle: Youse Merino Hannover Label
... war „Support Your Locals“ während der Corona-Pandemie ein Slogan, mit dem für den lokalen Handel geworben wurde. Er gilt immer noch. Wenn Sie ihn beim Aussuchen der Weihnachtsgeschenke beherzigen mögen, finden Sie hier entsprechende Ideen von Hannoverschen Designern und Kunsthandwerkern - Mode, Kosmetik und Puppen aus einer ganz besonderen Manufaktur beispielsweise.
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