Weltweit treten immer mehr schwere Leberentzündungen bei Kindern auf. Eine vorangegangene Corona-Infektion könnte diese Hepatitis-Fälle begünstigen. Experten wie MHH-Professor Heiner Wedemeyer sind beunruhigt – und forschen nach Ursache und Therapie.
Hannover.200 Fälle weltweit – mit steigender Tendenz: Mediziner haben seit Jahresbeginn eine Häufung von schweren Leberentzündungen bei Kindern zwischen wenigen Monaten und 16 Jahren beobachtet. Der Schwerpunkt dieser Hepatitisfälle liegt derzeit in England, wo bereits 17 junge Patienten und Patientinnen transplantiert werden mussten und zwei verstorben sind. Covid hat gezeigt, welche Kraft eine sich weltweit ausbreitende Infektionskrankheit entfalten kann. Auch die Weltgesundheitsorganisation fordert bezüglich der gehäuften Hepatitisfälle erhöhte Aufmerksamkeit und das Melden von Verdachtsfällen. Prof. Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule (MHH) nimmt die Fälle sehr ernst und befasst sich intensiv mit dem neuen Infektionsgeschehen.
Herr Professor Wedemeyer, kommt mit diesen gehäuften Lebererkankungen bei Kindern etwas auf uns zu?