Seit Mitte März gilt die Impfpflicht für das Personal in medizinischen und pflegerischen Berufen. Eine exklusive Umfrage des RND zeigt, wie viele Personen in den 20 größten Städten Deutschlands nicht geimpft sind. Auch Hannover belegt einen traurigen dritten Platz in dem Ranking.
Den Gesundheitsämtern der 20 größten Städte Deutschlands sind bisher mehr als 47.000 Verstöße gegen die Impfpflicht im Gesundheitswesen gemeldet worden. Bußgelder oder Betretungsverbote hat es aber in keinem einzigen Fall gegeben. Das ergab eine Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) bei den Kommunen. Demnach haben Kliniken, Alten- und Pflegeheime sowie andere Einrichtungen des Gesundheitswesens den Gesundheitsämtern 47.263 Verstöße gemeldet. Die Zahlen können in den nächsten Monaten weiter steigen, wenn zum Beispiel der Genesenenstatus ausläuft und das Personal weiter ungeimpft ist.
Die meisten davon entfallen auf Berlin (6541), die einwohnerstärkste Stadt, gefolgt von München (5330) und Dresden (4821). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl zeigt sich, dass es in Dresden mit deutlichem Abstand am meisten ungeimpftes Gesundheitspersonal gibt. Dort sind es 867 gemeldete Fälle pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. „Teils werden noch Nachweise erbracht“, sagte der Leiter des Dresdner Gesundheitsamts, Frank Bauer, dem RND. „Die Zahlen liegen unter den zunächst erwarteten Meldungen“, erklärte Bauer. Allerdings habe es in Sachsen einen Anstieg der Impfquote beim Personal in Senioreneinrichtungen gegeben.