Die Corona-Infektionszahlen steigen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Ärzteverband Marburger Bund haben dafür unter anderem feiernde Jugendliche als Verantwortliche ausgemacht. Professor Christoph Möller von der Kinder- und Jugendpsychiatrie Auf der Bult in Hannover hält dagegen, dass die Interessen der Jugendlichen in der Pandemie bislang unzureichend berücksichtigt wurden.
Hannover.Was für eine Rolle spielt das Feiern von Partys unter Jugendlichen bei der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen? Die Diskussion darum hat sich in der vergangenen Woche verschärft. Der Ärzteverband Marburger Bund forderte bundesweit einheitliche Regeln fürs Feiern – und hatte dabei vor allem auch die Jugendlichen im Visier. Je größer die Zahl der Feiernden gerade in geschlossenen Räumen sei, desto wahrscheinlicher sei ein Mensch dabei, der die anderen anstecke, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Bei stark steigenden Infektionszahlen seien 150 Gäste bei einer Familienfeier oder einer Party zu viel, sagte Johna weiter. Gerade die Jüngeren müssten daran erinnert werden, Ansteckungsrisiken zu vermeiden. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) appellierte, stärker auf die Corona-Gefahr bei Partys und Veranstaltungen zu achten. „Es stecken sich im Moment besonders viele Jüngere an“, sagte der Minister. Dies deute darauf hin, dass es auch etwas mit Partys zu tun habe.
Lesen Sie auch:Party in Corona-Zeiten? Das sagen Jugendliche aus Hannover dazu