Kinder sprechen mit dem Weihnachtsmann
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Roland Schaeling vom Deutschen Amateur-Radio-Club (Ortsverein Schwarzer Bär) zeigt Xenia und ihrer Mutter Anke Pendsa, wie sich den Weihnachtsmann anfunken lässt.
© Quelle: Katrin Kutter
Hannover. Wo der Weihnachtsmann wirklich wohnt, ist umstritten. Vielleicht in Finnland, wo Funkamateure im Ort Santa Funksprüche von Kindern aus aller Welt entgegennehmen. Roland Schaeling und seine Mitstreiter von der Amateurfunkstation Lindener Berg wollen Kindern Sonntag jedenfalls zu einem Gespräch mit dem zu dieser Jahreszeit eminent wichtigen Mann verhelfen. Die Funker vom Ortsverband Schwarzer Bär des Deutschen Amateur-Radio-Club machen deshalb zum ersten Mal beim Lebendigen Adventskalender Linden-Süd mit und haben Kinder und Eltern in ihre Funkstation in der Kleingartenkolonie Lindener Alpen geladen.
Dafür ist die achtjährige Xenia gemeinsam mit ihrer Mutter Anke Pendsa eigens aus Döhren angereist. Schaeling erklärt dem Mädchen kurz das Funkgerät. Finnland sucht der 61-Jährige allerdings nicht im Äther. Bei all dem Knacken und Rauschen im Funknetz wäre ein Englisch sprechender Weihnachtsmann wohl nur schwer zu verstehen. Die Kurzwellenantenne am Vereinshäuschen, einem bunt besprühten Container, hat Schaeling vorher eigenhändig zehn Meter in die Höhe gekurbelt. Inklusive Lindener Berg ragt sie nun 93 Meter über dem Meeresspiegel empor. Das ist von Vorteil, weil Funkgeräte anders als Handys unabhängig vom Mobilfunknetz funktionieren.
Xenia nimmt das Handmikrofon und drückt auf die seitliche Taste. „D N 3 O E ruft den Weihnachtsmann.“ Unterlegt mit leichtem Rauschen meldet sich eine männliche Stimme und fragt nach Xenias Weihnachtswünschen. Und hier gerät die Konversation ins Stocken. „Schleich?“, fragt der Weihnachtsmann. Entweder sind die Plastiktiere ihm kein Begriff, was kaum denkbar ist, oder die Verbindung war einfach schlecht. Xenias Antwort fällt kurz und bündig aus: „Yep!“ Der Weihnachtsmann hat sich schnell gefangen und versichert: „Ich denken, dass kriegen wir hin. Hohoho, hoho.“ Xenia blickt zufrieden. Das Funken hat gut geklappt. Nun steht Weihnachten nichts mehr im Wege.
Von Bärbel Hilbig
HAZ