Niedergeschlagenheit, Bauchschmerzen, Magersucht: Kinder und Jugendliche leiden unter dem Lockdown, sagt der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie Auf der Bult in Hannover. Im Interview gibt er Familien auch Tipps, wie sie die Zeit der Kontaktbeschränkungen gut überstehen können.
Professor Möller, Sie sind Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kinderkrankenhaus auf der Bult, spüren Sie Auswirkungen des Lockdowns und der ganzen Situation auf Kinder und Jugendliche?
Ja, sehr deutlich sogar. Bei uns melden sich im Lockdown viel mehr Eltern mit ihren Kindern. Wir beobachten eine Zunahme der psychosomatischen Beschwerden. Konkret bedeutet das: Die Kinder und Jugendlichen werden von ihren Eltern gebracht, weil sie zum Beispiel unter Niedergeschlagenheit oder unter Bauchschmerzen leiden. Wir beobachten auch eine Zunahme der Fälle von Magersucht.