Keine Expo, keine S-Bahn: Die Vorstellung, dass Gäste aus aller Welt in alten Regionalbahnen zum Messegelände rumpeln sollten, passte nicht zur großen Expo-Euphorie. Und so bekam Hannover ein S-Bahn-Netz, das ganz schnell zum Riesenerfolg wurde. Ein Rückblick.
Hannover. Eine Analyse der Deutschen Bahn aus dem Jahr 1980 über den Zugverkehr in der Region Hannover fiel vernichtend aus: Strecken überlastet, Züge unpünktlich und ein Fahrplan, der an den Bedürfnissen der Menschen vorbei geht. Damit war kein Staat zu machen – schon gar nicht, als gut zehn Jahre später feststand, dass die niedersächsische Landeshauptstadt die Weltausstellung Expo 2000 ausrichten sollte.
Die Vorstellung, dass Gäste aus aller Welt in alten Regionalbahnen zum Messegelände rumpeln sollten, passte weder zur allgemeinen Euphorie im Vorfeld der Expo noch zum Motto „Mensch, Natur, Technik“. Also fiel der Beschluss, den ohnehin geplanten Bau eines S-Bahn-Systems vorzuziehen. „Außerdem hatten Beispiele aus anderen Regionen gezeigt, dass S-Bahnen ein Fitnessprogramm für den Nahverkehr sind“, hat der ehemalige Planungsdezernent der Region, Axel Priebs, einmal gesagt.