Acht neue Plätze für minderjährige Flüchtlinge in Hannover-Bothfeld: Das ist ein Anfang
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Erste Hilfe: „First Step“ ist eine neue Einrichtung, die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Unterstützung bietet. Lara Espenhain und Peter Burkhardt leiten die Einrichtung.
© Quelle: Christian Behrens
Hannover. Es sind acht Teenager, die nach Krieg, Verfolgung und Flucht in Hannover angekommen sind. Acht Jungen zwischen 16 und 18 Jahren, die zur Ruhe kommen, die nun Sicherheit haben und damit beginnen können, ihre furchtbaren Erlebnisse zu verarbeiten und in der neuen Heimat anzukommen. Zum Glück hat die Stadt für diese acht die sogenannte Inobhutnahmeeinrichtung noch gefunden, aber es wird nicht ausreichen.
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Man kann es sich vielleicht vorstellen: Teenager, deren Eltern sie zu ihrem Schutz fortgeschickt haben oder deren Familienangehörige getötet wurden, benötigen besondere Fürsorge und Schutz. Das ist bei uns auch so gesetzlich geregelt. Aber es fehlt an Personal, Platz und Kapazität.
„Die Teenager brauchen uns“
Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die Helferinnen und Helfer, die Räumlichkeiten sowie jene Strukturen, die nach der großen Flüchtlingswelle 2015 nicht mehr benötigt – und dann ausgelagert oder abgeschafft – wurden, sind 2023 nicht mal eben so schnell zu beschaffen. Die Einrichtungsleitung der „First Step“ kommt eigentlich aus der Jugend- und Suchthilfe, sie hat glücklicherweise bereits Erfahrungen aus 2015 mit Geflüchteten.
Die Betreuung von traumatisierten Minderjährigen aber darf nicht einfach Glückssache sein. Nicht für sie und letztlich auch nicht für unsere Gesellschaft. Die Teenager brauchen uns, weil sie allein sind. Und irgendwann brauchen wir sie, weil uns jetzt schon junge Arbeits- und Fachkräfte fehlen. Eine gute Betreuung fällt also im besten Fall auf uns selbst zurück.