Hannover will den Verkehrsraum neu verteilen – für „Velorouten“ sollen jetzt Parkplätze wegfallen. Das wird Streit geben. Der ist so ehrlich wie nötig, meint Heiko Randermann.
Hannover.Der Anfang war einfach: Was eben noch ein Radweg unter vielen in Hannover war, hieß plötzlich „Veloroute“, zu erkennen an den neuen grünen Aufklebern am Boden oder an Laternenmasten. Die Umbenennung ging fix, sonst ändert sich nix – konnte man meinen. Doch nun zeigt sich, dass es eben Folgen hat, wenn Hannover solche Ein- und Ausfallstrecken für Radfahrer ausweist. Es geht schlicht um den Platz. Jetzt sollen in dicht besiedelten Innenstadtvierteln erstmals Dutzende von Parkplätzen für breitere Radtrassen weichen.
Wer das Projekt Verkehrswende in Hannover, das nicht erst mit dem grünen Oberbürgermeister Belit Onay begann, bislang verfolgt hat, konnte meinen, dass es nie so weit kommen würde. Denn „Verkehrswende“ war oftmals ein Wort für Sonntagsreden, in denen immer davon gesprochen wurde, dass man den Anteil des Radverkehrs steigern wollte. Aber wenn der Anteil eines Verkehrsträgers wächst, muss ein anderer dafür schrumpfen. Welcher? Das blieb gern ungenannt.