Kosten zu hoch: Baustopp am Hohen Ufer
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Bleibt erstmal im alten Zustand: Die Straße am Hohen Ufer vor der Üstra-Zentrale. Auch die geplante Freitreppe wird bis Frühjahr nicht angefasst..
© Quelle: Foto: Katrin Kutter
Hannover.Die rasant steigenden Baupreise machen der Stadt jetzt bei der Altstadtverschönerung einen Strich durch die Rechnung. Für den Umbau am Hohen Ufer, wo eine breite Freitreppe mit Blick auf die Innenstadt-Leine geplant ist, hat sie einen Baustopp verhängt. Bei einer Ausschreibung für die Fortsetzung der Arbeiten waren alle Angebote so teuer, dass die Stadt sie abgelehnt hat. Stattdessen wird eine neue Ausschreibung vorbereitet. Bis Frühjahr bleibt die Baustelle daher im provisorischen Zustand. Derweil gibt es beim geplanten Umbau im Bereich des Beginenturms jetzt Probleme mit dem Denkmalschutz.
Der zentrale Teil des Flohmarkt-Bereichs am Hohen Ufer ist bereits fertiggestellt: Zwischen Marstall und der neuen Volkshochschule zeigt sich Hannovers lange vernachlässigte Uferpromenande jetzt zeitgemäß mit hellem Pflaster, kastenförmig geschnittenen Bäumen und sanierten Ufermauern. Auch das Café Stadtmauer ist nach jahrelanger Verzögerung fertig eingerichtet, dort kann es in Kürze losgehen.
Vertagt: Die Freitreppe am Hohen Ufer
Für den westlichen, zweiten Bauabschnitt aber ist jetzt zunächst ein halbjähriger Stillstand angesagt – mindestens. Sowohl die Freitreppe, die zum Sitzen und Sonnen einladen soll, bleibt bis Frühjahr unfertig wie auch der Straßenbau vor der Üstra-Zentrale und dem benachbarten Neubau mit den goldgefassten Fenstern. Die Ausschreibung habe „kein wirtschaftlich annehmbares Ergebnis“ gebracht, bestätigt Stadtsprecherin Michaela Steigerwald. Die laufenden Arbeitebn würden jetzt noch zuende geführt, dann geht es erstmal nicht weiter.
Steigende Baupreise überall ein Problem
Steigende Baupreise machen derzeit allen Bauherren massiv zu schaffen. Auch die Wohnungswirtschaft klagt darüber, dass die Kosten immer weiter nach oben getrieben werden. Für den zweiten Bauabschnitt am Hohen Ufer war vorab rund eine Drittelmillion Euro kalkuliert. Die Stadt will sich jetzt mit einer neuen Ausschreibung über den Winter Luft verschaffen.
Denkmalschutz blockiert Umbau am Historischen Museum
Derweil wird bekannt, dass es auch im dritten und vierten Bauabschnitt vor dem Historischen Museum bis zum Restaurant Aresto Probleme gibt – allerdings nicht finanzieller Natur. Auch dort sollte das Siebzigerjahrepflaster aus roten Ziegeln und Pflastersteinen, das für Menschen mit Gehproblemen nur schwer zu bewältigen ist und nicht mehr schön aussieht, durch helle Natursteinplatten ersetzt werden. Der Bereich aber wurde kurzfristig unter Denkmalschutz gestellt, er gilt als Denkmal der Nachkriegszeit. Die Stadt wolle jetzt zumindest die Fugen zwischen den Pflastersteinen so auffüllen, dass sie nicht mehr ganz so tief seien, heißt es bei der Stadt. Argumente der Barrierefreiheit nützten nichts gegen die Entscheidung der Denkmalpfleger.
Von Conrad von Meding