Rund 200 Menschen haben Sonnabend in Hannover-Linden gegen steigende Mieten und Gentrifizierung demonstriert. Sie forderten außerdem Wohnungen für Obdachlose.
Linden.Trotz Aprilwetter mit Hagel, Regen und dann wieder Sonnenschein demonstrierten am Sonnabend rund 200 Menschen in Linden gegen Gentrifizierung und für angemessenen Wohnraum für Obdachlose. Bei der Auftaktkundgebung am Küchengarten las ein Wohnungsloser den Bericht einer obdachlosen Frau vor, die ohne Bleibe schutzlos Übergriffen ausgesetzt ist. Die Organisatoren erinnerten daran, dass diesen Winter mehrere Obdachlose in Hannover an den Folgen ihrer Wohnungslosigkeit gestorben sind.
Redner riefen einen Lindener in Erinnerung, der vor zwei Jahren tot am Freizeitheim Linden gefunden wurde. Der Mann war im Stadtteil unter seinem Spitznamen „Bauer“ gut bekannt, er starb kurz vor seinem 65. Geburtstag. Zwei Jahre zuvor hatte er seine Wohnung am Kötnerholzweg durch eine Zwangsräumung verloren. Sein Tod hatte viele Menschen im Viertel berührt. Der Mann hatte seine Miete immer bezahlt, war aber Opfer einer Scheinfirma geworden, die als Zwischenmieter auftrat und sein Geld einbehielt.