Die tägliche Hannover-Glosse
So bemerkenswert kann das Leben sein: In der täglichen Kult-Glosse „Lüttje Lage“ erzählen HAZ-Autoren von den skurrilen, absurden und lustigen Erlebnissen des Alltags. Heute: Das stete Warten auf den Bus
Ich kenne diese Unwucht in den Omnibusabfahrtzeiten schon seit meiner Jugend. Jetzt, beim Urlauben in den Alpen, muss ich konstatieren: alles wie gehabt. Zugegeben – ich mache mich immer recht spät auf die Socken. Bin der Überzeugung, dass eine Minute Vorlauf an der Haltestelle reichen muss. Und das könnte auch gutgehen – wenn der vermaledeite Bus pünktlich aufkreuzen würde. Oder mit ein wenig Verspätung. Tut er aber nicht. Niemals.
Besonders quälend wird das Warten auf den Fahrplannachfolger, wenn man eine Viertelstunde später noch umsteigen muss. Also unter Termindruck steht. Käme der nächste Wagen eine Minute früher, so wie der ursprünglich angesteuerte, könnte es noch klappen mit dem Anschluss. Doch spätestens, wenn mich zwei Busse der gleichen Linie auf der Gegenfahrbahn passiert haben, weiß ich, dass ich mich – wieder mal – zur falschen Zeit am falschen Ort befinde.