Lüttje Lage: Seid verschmäht, Millionen
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Bernd Haase
© Quelle: Schaarschmidt
Hannover. Die Nigeria-Connection hat sich länger nicht mehr gemeldet, um mir gegen Aufwandsentschädigung anzubieten, ihr bei der Geldwäsche behilflich zu sein. Auch angebliche Börsen-Rastellis haben mich zuletzt mit kostenpflichtigen Anlagetipps verschont. Es war also ruhig im E-Mail-Postfach, bis sich jetzt eine Beate meldete. Sie sei nicht nur Wirtschaftsmagnatin, sondern auch Philantropin.
Beate hat ihren Angaben zufolge versprochen, 25 Prozent ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden und weitere 25 Prozent an einzelne auserwählte Personen zu verschenken. Ich solle 4,8 Millionen Euro bekommen und ihr betreffs weiterer Informationen eine Mailantwort schicken.
Dass ich zu den Auserwählten zähle, war mir bisher nicht bewusst. Und 4,8 Millionen Euro sind weniger, als ich in meinem Leben verdient, aber weitaus mehr, als ich tatsächlich bekommen habe. Geld allein macht zwar nicht glücklich, aber manches leichter. Ich könnte zum Beispiel ein Gartenbauunternehmen engagieren, das bei uns das Laub wegräumt, das die Bäume jetzt wieder im Übermaß auf unseren Rasen schmeißen.
Natürlich habe ich der Menschenfreundin dann nicht geantwortet, weil ich mir sicher bin, dass sie in Wahrheit eine Gaunerin ist. Stattdessen ging ich in den Schuppen, holte Rechen und Abfallsäcke und harkte Laub. Ansonsten werde ich weiter Lotto spielen.