Die tägliche Hannover-Glosse
So bemerkenswert kann das Leben in Hannover sein: In der täglichen Kult-Glosse „Lüttje Lage“ erzählen HAZ-Autoren von den skurrilen, absurden und lustigen Erlebnissen des Alltags. Heute: Spucken für den guten Zweck.
Okay, jetzt also spucken. Bislang wurden die Beweise für Corona oder nicht mit Holzstäben aus uns rausgebohrt, von unten aus dem Oberstübchen und von vorne aus dem Schlund. Nun sollen wir demnächst selbst liefern. Per Spucktest. Spucken kann irgendwie jeder. Es gibt sogar Sportler, die können auf eine ähnliche Art ihre Nase befreien, aber lassen wir das. Spucken ist da einfacher.
Grundsätzlich ist Spucken doof. Spucken ist verpönt und als Kulturtechnik nicht anerkannt, außer mit Kirschkernen, aber das ist ja Fremdmaterial, eher mit Steinschleudern zu vergleichen und in den Bereich sportlichen Wettkampfs in der Erntesaison einzuordnen. Spucken mit Bordmitteln wird auf Sportfesten eher nicht angeboten. Spucken ist für Kinder ungezogen oder gilt unter Erwachsenen als pathetische Geste des fehlenden Respekts, die in alten Filmen vor allem dann zur Anwendung kommt, wenn Worte nicht mehr helfen, und hinterher gibt's dann meistens Krieg.